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Politik: Irak droht Milliardenverlust aus Ölverträgen

London - Durch die geplante Verpachtung von Ölfeldern an internationale Konzerne drohen dem irakischen Staat Einnahmeverluste von bis zu 194 Milliarden Euro in den kommenden vier Jahrzehnten. Diese Warnung erheben Wirtschaftsexperten amerikanischer und britischer Nord-Süd-Initiativen in einem Forschungsbericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

London - Durch die geplante Verpachtung von Ölfeldern an internationale Konzerne drohen dem irakischen Staat Einnahmeverluste von bis zu 194 Milliarden Euro in den kommenden vier Jahrzehnten. Diese Warnung erheben Wirtschaftsexperten amerikanischer und britischer Nord-Süd-Initiativen in einem Forschungsbericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Behauptung, der Irakkrieg wäre wegen der Ölreserven geführt worden, sei offenbar doch keine „Verschwörungstheorie“, erläuterte Louise Richards, Chefin der Hilfsorganisation „War on Want“. Der vorgelegte Bericht beweise, dass „ die Ölmultis die irakischen Ölgewinne fest im Visier haben“. Zum Beleg verweisen die Autoren auf die von der US-Regierung geforderten „Production Sharing Agreements“, wie sie die kanadische Ölgesellschaft Heritage Oil für den Nordirak verhandelt. Dabei übernimmt der Investor die Ausbaukosten und erhält bis zu 40 Jahre lang Förderrechte bei niedrigen Abgaben. Ähnliche Verträge sind nach Angaben des Ölministeriums für alle bisher nicht erschlossenen Ölfelder geplant, die rund 60 Prozent der irakischen Ölreserven umfassen. In allen anderen Golfstaaten liegt die Ölförderung vollständig in der Hand von Staatsunternehmen. hsc

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