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Irak: Gewalt im Irak nimmt wieder zu

Am Montag starben bei Selbstmordattentaten, Sprengstoffanschlägen und Gefechten mindestens 29 Menschen. Gespräche zur Regierungsbildung werden geführt.

Bagdad/Mosul - Die Gewalt im Irak nimmt wieder zu. Bei dem schwersten Anschlag in Bagdad riss ein Selbstmordattentäter in dem vorwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Kadhimija zwölf Menschen mit in den Tod. Einige Beobachter in Bagdad sehen in der Zunahme der Gewalt in den vergangenen Tagen eine Reaktion sunnitischer Aufständischer und Terroristen auf Berichte über schiitische Einheiten des Innenministeriums, die angeblich gezielt sunnitische Geistliche und Politiker im Irak angreifen.

Ministerpräsident Ibrahim al-Dschafari, ein Schiit, traf derweil das geistige Oberhaupt der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali al- Sistani, um mit ihm über die Zusammensetzung der neuen Regierung zu sprechen. Ein Vertrauter Al-Dschafaris sagte, beide seien sich einig gewesen, dass in dieser Regierung der nationalen Einheit Vertreter aller Konfessionen und Volksgruppen vertreten sein müssten. Die Verhandlungen über die Regierungsbildung sind bisher eher schleppend verlaufen. Die Iraker hatten bereits am 15. Dezember ein neues Parlament gewählt.

Medien in Mazedonien und Albanien berichteten am Montag, die zwei nahe der südirakischen Stadt Basra entführten Mazedonier seien nach Zahlung eines Lösegeldes freigelassen worden. Die beiden Männer, die am vergangenen Donnerstag verschleppt worden waren, seien Mitarbeiter einer Düsseldorfer Firma. Für die Freilassung hätten die Entführer knapp eine Million Euro verlangt, hieß es weiter. Das Lösegeld habe ein in der Schweiz lebender vermögender Albaner gezahlt, meldete die in Tirana erscheinende Zeitung «Panorama».

Bei dem Selbstmordattentat in Kadhimija wurden nach Angaben der Polizei neun weitere Insassen des Busses verletzt. Der Attentäter hatten einen Sprengstoffgürtel gezündet. In einem Schnellrestaurant im nordirakischen Mossul starben bei einem zweiten Selbstmordattentat sechs Menschen. 27 Besucher der Gaststätte wurden verletzt. Unter den Opfern waren mehrere Polizisten. Das Lokal war ein beliebter Treffpunkt für die Mitglieder der Sicherheitskräfte.

In der Innenstadt von Bagdad kamen unterdessen vier Bauarbeiter durch die Explosion eines Sprengsatzes ums Leben. 15 Arbeiter wurden verletzt. In Kamischli, südlich von Bagdad, töteten Aufständische zwei Fahrer eines Tankwagens, der für die US-Armee unterwegs war. Ermordet wurden zudem ein irakischer Übersetzer, der für die US- Truppen arbeitete sowie der Imam einer Moschee in Duluija, 100 Kilometer nördlich von Bagdad. (tso/dpa)

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