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Ein Peschmerga-Kämpfer im Irak. Die Kurden haben mit einer Offensive gegen IS begonnen.

© reuters

Irak: Kurdenkämpfer rücken an drei Fronten gegen IS vor

Im Irak gehen die kurdischen Peschmerga-Milizen in die Offensive gegen den Islamischen Staat - unterstützt von Artillerie und Kampfjets. Im Norden Syriens droht unterdessen ein Massaker.

Mit der Unterstützung von Artillerie und Kampfflugzeugen haben kurdische Truppen eine Offensive gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nordirak gestartet. Am Dienstag rückten Kämpfer im Morgengrauen an drei Fronten vor, wie mehrere Vertreter der Peschmerga-Miliz der Nachrichtenagentur AFP bestätigten. Ins Visier genommen wurden demnach IS-Stellungen nördlich der Islamistenhochburg Mossul, in einer Stadt an der Grenze zu Syrien sowie südlich der für das Ölgeschäft strategisch wichtigen Stadt Kirkuk.

Einem ranghohen Peschmerga-Vertreter zufolge eroberten die Truppen zunächst zwei Dörfer nahe Syrien und rückten dann in den Grenzort Rabia ein, der 100 Kilometer nordwestlich von Mossul liegt. Im Stadtzentrum lieferten sich die Kämpfer demnach Gefechte mit der Gegenseite.

Auch Sumar, das 60 Kilometer nordwestlich von Mossul liegt, wurde von den Peschmerga angegriffen. Weiter südlich eroberten die Kurdenkämpfer laut einem General mehrere Dörfer um die vom IS gehaltene Ortschaft Dakuk zurück. In beiden Fällen bekamen die Kämpfer den Angaben zufolge Unterstützung aus der Luft und von Artillerie-Einheiten, wobei unklar blieb, welche Luftwaffe an dem Militäreinsatz beteiligt war.

IS bedroht Kurdenstadt Kobane, Bewohner fürchten Massaker

Neben den USA hat bislang auch Frankreich Luftangriffe im Irak geflogen, britische Kampfjets sind ebenfalls im irakischen Luftraum aktiv. Die Regierungstruppen Bagdads verfügen ebenfalls über eine eigene Luftwaffe, die täglich Einsätze im ganzen Land fliegt. Die Kurdenkämpfer werden zudem von mehreren westlichen Staaten mit militärischer Ausrüstung und Waffen unterstützt, darunter auch von Deutschland. Die irakischen Streitkräfte bekommen im Kampf gegen den IS ebenfalls Hilfe vom Westen.

Seit Anfang August fliegen die US-Streitkräfte zudem Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadisten im Irak, vorige Woche wurde dieser Militäreinsatz mithilfe von Verbündeten auf Syrien ausgeweitet. Washington kann bei den Luftangriffen auf Unterstützung von arabischen und europäischen Partnern zählen.

In syrisch-türkischen Grenzgebiet sind die IS-Milizen unterdessen bedrohlich nah an die Kurdenstadt Kobane herangerückt. Für den Fall einer Eroberung durch die Dschihadisten befürchten die Bewohner ein Massaker. Sie bitten um Waffen und präzisere Luftschläge. (AFP/dpa)

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