zum Hauptinhalt
Das angegriffene Café ist Heimstätte eines Fanclubs von Real Madrid.

© REUTERS/Stringer

Irak: Mindestens 19 Tote bei Attentaten nördlich von Bagdad

Zwei Tage nach einer schweren Anschlagserie in Bagdad sind bei weiteren Attentaten des IS zahlreiche Menschen getötet worden. Ziel der ersten Attacke war ein Fanclub von Real Madrid.

Zwei Tage nach einer schweren Anschlagserie in Bagdad sind bei zwei weiteren Attentaten nördlich der irakischen Hauptstadt mindestens 19 Menschen gestorben. Bei einer Schießerei in dem Ort Balad kamen am Freitagmorgen mindestens 13 Menschen ums Leben. Weitere 25 wurden zum Teil schwer verletzt, als nach Polizeiangaben drei Männer das Feuer auf junge Menschen vor einem Café eröffneten. Spanischen Medienberichten zufolge soll es sich bei dem attackierten Café um die Heimstätte eines Fanclubs vom Fußballverein Real Madrid handeln.

Sicherheitskräfte riegelten die Umgebung ab und suchten nach den Angreifern. Diese schlugen später vermutlich noch einmal zu: Zwei Männer, die auch der Schießerei verdächtigt werden, sprengten sich einige Stunden später in der Nähe von Sicherheitskräften in die Luft. Dabei starben außer ihnen vier Menschen - zwei Polizisten und zwei Angehörige einer auf Seiten der Regierung kämpfenden schiitischen Miliz.

Real Madrid drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Als Zeichen der Trauer würden die Spieler Madrids am Samstag, dem letzten Punktspiel der Saison, mit schwarzen Armbinden auflaufen. „Der Terroranschlag war in besonderem Maß abscheulich, weil er gegen die Zivilisten gerichtet war, die zusammengekommen waren, um ein Sportereignis zu verfolgen“, teilte das Außenministerium in Madrid mit.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich im Internet zu der Tat. Demnach galt die Tat den schiitischen Milizionären. Die sunnitischen Dschihadisten betrachten Angehörige dieser islamischen Glaubensrichtung als Abtrünnige. Balad wird überwiegend von Schiiten bewohnt und liegt knapp 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.

Am Mittwoch waren bei einer der schwersten Anschlagserien seit Jahren mehr als 90 Menschen in Bagdad ums Leben gekommen. In der Vergangenheit hatte sich der IS regelmäßig zu Anschlägen im Irak bekannt. Die Dschihadisten sind zwar durch Offensiven der irakischen Armee und der mit ihr verbündeten US-geführten Militärkoalition unter Druck geraten. Der IS kontrolliert aber immer noch große Teile im Westen und Norden des Landes. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false