zum Hauptinhalt

Irak: Rice will von Moskau Aufklärung

US-Außenministerin Condoleezza Rice hat Moskau um eine Untersuchung von Berichten gebeten, nach denen Russland dem Irak während der Invasion 2003 Informationen über US-Truppenbewegungen geliefert hat.

Washington/Moskau - Dieses Ersuchen übermittelte die Ministerin nach eigenen Angaben am Dienstag in einem Telefongespräch mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. «Wir wünschen uns eine Antwort von der russischen Regierung, sobald sie - hoffentlich - die Gelegenheit hatte, der Sache nachzugehen», sagte Rice in Washington. «Dies ist offensichtlich eine sehr ernste Angelegenheit.»

Das russische Außenministerium wies die Vorwürfe am Mittwoch als politisch motiviert zurück. «Vielleicht hängt das mit der Lage im Irak zusammen, wo die Spannungen und die Gewalt nicht abreißen», hieß es in einer offiziellen Moskauer Stellungnahme. Am Dienstag hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow erklärt, die US- Berichte seien Unsinn, «um nicht das amerikanische Wort zu gebrauchen, das mit "Bull..." beginnt.»

Täuschungsmanöver der Amerikaner?

In einer am Freitag veröffentlichten Pentagon-Studie war auf irakische Dokumente verwiesen worden, denen zufolge der damalige russische Botschafter in Bagdad dem Regime von Saddam Hussein geheimdienstliche Informationen zuspielte. Weiter war von einer «Quelle» direkt im US-Zentralkommando in Katar die Rede.

US-Generalstabschef Peter Pace deutete unterdessen die Möglichkeit an, dass es sich bei den geheimen Informationen um ein gezieltes Täuschungsmanöver der Amerikaner gehandelt haben könnte. «Wir wissen nicht, ob es sich um eine tatsächliche Information oder um eine (absichtliche) Falschinformation handelte», sagte Pace vor Journalisten in Washington. Pentagonchef Donald Rumsfeld erklärte, er habe erst am vergangenen Freitag von den Vorwürfen gegen Russland erfahren und müsse deren Stichhaltigkeit prüfen. Erst dann könne gegebenenfalls eine Untersuchung darüber eingeleitet werden, ob es einen Informanten im Zentralkommando gab. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false