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Irak: Über 40 Tote bei Anschlägen

Terroristen haben in Bagdad mehr als 40 Menschen getötet. Allein 30 Menschen starben, als zwei Autobomben auf einem Markt im Al-Amel-Viertel und an einer Straßenkreuzung im Al-Baija-Viertel explodierten.

Bagdad - 75 Menschen wurden bei den Anschlägen nach Polizeiangaben verletzt. Ein Polizeioffizier und ein Zivilist starben bei zwei Explosionen in Ost-Bagdad. Beim Einschlag von Mörsergranaten auf einem Universitätsgelände in dem vorwiegend von Sunniten bewohnten Stadtteil Adhamija wurden drei Studenten getötet. Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, acht Studenten seien bei einem Angriff auf einen Bus gestorben.

Eine Beraterin des radikalen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr bestätigte vor der Presse in Bagdad, die 30 Abgeordneten der Fraktion der Sadr-Anhänger im Parlament hätten Kontakte zu anderen Parteien aufgenommen, "um gemeinsam zu erreichen, dass ein Zeitplan für den Abzug der ausländischen Truppen aus dem Irak aufgestellt wird". Besonders hob die Abgeordnete Asmaa al- Mussawi dabei die Irakische Liste von Ex-Übergangsregierungschef Ijad Allawi hervor. Al-Mussawi bestritt jedoch, dass diese Kontakte der Bildung einer neuen gemeinsamen Fraktion dienten.

Die regierungsnahe irakische Tageszeitung "Al-Sabah" berichtete unterdessen, Ministerpräsident Nuri al-Maliki habe US-Präsident Bush am Montag in einem Telefonat versichert, dass Regierung und Parlament sich bemühten, die Verabschiedung wichtiger Gesetzes- und Verfassungsänderungen zu beschleunigen. Washington will unbedingt verhindern, dass sich die irakischen Parlamentarier in die Sommerpause verabschieden, ohne vorher Änderungen des Entwurfes des Öl-Gesetzes und des Gesetzes über die Bestrafung von Mitgliedern der früheren Partei von Ex-Präsident Saddam Hussein vorgenommen zu haben.

Wie lange hält Bush noch an Al-Maliki fest?

Bush und sein Team glauben inzwischen, dass Fortschritte im politischen Prozess dringend notwendig sind, um den Aufstand und den Terror im Irak einzudämmen. Im Irak mehren sich derweil Gerüchte, dass Bush nur noch einige Monate an Al-Maliki festhalten wolle. "Al-Sabah" betonte in der Dienstagausgabe, der US-Präsident habe Al-Maliki in dem Telefongespräch erneut der Unterstützung für die irakische Regierung versichert. Anfang Mai hatten arabische Diplomaten angedeutet, Allawi versuche, sich als Nachfolger Al-Malikis in Position zu bringen.

Der Militärsprecher der Regierung, Kassem Atta, berichtete, die irakische Armee habe einen Neffen des Parlamentspräsidenten Mahmud al-Maschhadani aus der Gewalt von Geiselnehmern befreit. Die Soldaten hätten im Al-Adel-Viertel mehrere Entführer festgenommen. Die US-Armee meldete, sie habe in der Ortschaft Al-Karmah zwölf irakische Geiseln befreit. Neun "Terroristen" seien bei der Befreiungsaktion getötet worden. (tso/dpa)

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