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Irak: US-Armee bombardiert Schiiten-Viertel in Bagdad

Die US-Armee ist am Wochenende erneut offensiv gegen schiitische Extremisten vorgegangen. In der südirakischen Stadt Basra sprengten irakische Militärs eine Moschee, die als Hauptquartier einer radikalislamischen Partei gedient hatte.

Bei US-Luftangriffen auf Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr-City sind am Samstag nach Angaben von Krankenhausärzten 18 Menschen getötet und 23 verletzt worden. Die US-Armee und irakische Regierungstruppen setzten auch am Sonntag ihre Offensive gegen Milizen des radikalen Predigers Muktada al-Sadr in den Slums von Sadr-City fort. Das amerikanische Militär teilte mit, dass fünf US-Soldaten bei Anschlägen getötet wurden. Sie seien am Freitag bei Bombenexplosionen in der westlichen Provinz Anbar und in Bagdad ums Leben gekommen. In der südirakischen Stadt Basra sprengten irakische Militärs eine Moschee, die von einer radikalen Partei als Hauptquartier genutzt wurde.

Moschee diente als Waffenlager

In der Moschee waren nach Behördenangaben zuvor Waffen und Sprengstoff gefunden worden. Einem im April gefassten Anführer der schiitischen Gruppe würden paramilitärische Aktivitäten, Morde und Entführungen in Basra zur Last gelegt. Vor der Sprengung des islamischen Gotteshauses seien die Anwohner aufgefordert worden, aus Sicherheitsgründen ihre Häuser zu verlassen. Berichte über Verletzte oder Tote lagen nicht vor.

Augenzeugen: auch Zivilisten wurden verletzt

US-Soldaten nahmen am Samstag eine "Kommandozentrale krimineller Elemente" in Sadr-City unter Beschuss, wie das amerikanische Militär am Sonntag mitteilte. Die Einrichtung sei mit Präzisionswaffen getroffen worden. Allerdings sollen Geschosse auch nahe einem Krankenhaus eingeschlagen sein. Nach Augenzeugenberichten wurden mehrere Zivilisten verletzt. Das Militär nutzt den Begriff "kriminelle Elemente" für schiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden.

Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki traf am Sonntag mit hochrangigen Schiiten zusammen, die zu Gesprächen in Teheran waren. Hintergrund sind Vorwürfe, der Iran rüste Milizen im Irak mit Waffen und finanziellen Mitteln aus. Nach US-Angaben spielte der Iran auch eine Rolle bei jüngsten Gefechten zwischen Milizen und Soldaten in Basra und Sadr-City. Erst vor wenigen Wochen war in Basra ein Lager mit zahlreichen Waffen aus iranischer Produktion ausgehoben worden. (th/dpa)

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