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Irak: US-Soldaten suchen nach vermissten Kameraden

Eine El Qaida nahestehende Terrorgruppe im Irak hat nach eigenen Angaben drei amerikanische Soldaten verschleppt. US-Truppen suchen fieberhaft nach den Männern, die nach einem Angriff verschwunden waren.

Bagdad - Fünf weitere Soldaten seien bei dem Angriff in Al-Mahmudija südlich von Bagdad getötet worden, teilte Armeesprecher William Caldwell mit. Auf Webseiten, die in der Vergangenheit von Aufständischen genutzt wurden, erklärte die Gruppe "Islamischer Staat im Irak" nach Angaben des Nachrichtensenders CNN, ihre Kämpfer hätten sich Gefechte mit den "Kreuzrittern" geliefert. Dabei seien einige getötet und einige andere gefangen genommen worden. Die Gruppe "Islamischer Staat im Irak" gilt als Dachorganisation mehrerer sunnitischer Terrorgruppen, darunter El Qaida im Irak.

Caldwell betonte, die US-Armee werde ihre Suche so lange fortsetzen, bis die Soldaten gefunden würden oder ihr Schicksal geklärt sei. Nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN beteiligten sich 4000 Soldaten an der Suche in der Region, die wegen der zahlreichen Angriffe radikaler Gruppen auf Soldaten, Polizisten und Angehörige der jeweils anderen Religionsgruppe "Todesdreieck" genannt wird.

Schwere Anschläge in Mossul

In Machmur bei Mossul, 450 Kilometer nördlich von Bagdad, tötete ein Selbstmordattentäter 32 Menschen. 115 weitere Iraker wurden verletzt. Unter den Opfern waren zahlreiche Polizisten. Im Zentrum von Bagdad starben vier Iraker, als ein Sprengsatz neben einer Polizeipatrouille detonierte. Zwölf Menschen erlitten Verletzungen. Am Samstag wurden laut Polizei an verschiedenen Orten in Bagdad die Leichen von 17 Irakern gefunden.

Nach Kritik aus dem Parlament kündigte der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki an, er werde mehr Soldaten und Polizisten in die nördlich von Bagdad gelegene Provinz Dijala schicken. Das Parlament hatte erklärt, es wolle den Regierungschef sowie die Minister für Inneres und Verteidigung einbestellen, um sie zu der Verschlechterung der Sicherheitslage in der Provinz zu befragen.

Täglich verschwinden 300.000 Barrel Öl

In Dijala leben vorwiegend sunnitische und schiitische Araber. Die Gewalt in der Provinz hat in den vergangenen drei Monaten stark zugenommen. Dies liegt nach Einschätzung irakischer Beobachter vor allem daran, dass sunnitische Stämme Terrorgruppen aus der westlichen Anbar-Provinz vertrieben haben und dass Terroristen vor den seit Mitte Februar verstärkten Razzien der US-Armee und der irakischen Sicherheitskräfte gen Norden geflohen sind. Bei zwei Sprengstoffanschlägen in Dijala wurden vier Menschen getötet.

Im Irak verschwinden nach einem Zeitungsbericht jeden Tag bis zu 300.000 Barrel Rohöl - etwa 15 Prozent der Tagesproduktion - in dunklen Kanälen. Damit gingen dem irakischen Staat täglich bis zu 15 Millionen Dollar (11 Mio Euro) an Einnahmen verloren, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf den Entwurf eines Berichts des US-Rechnungshofes. Die Zahlen nähren nach Angaben des Blattes den Verdacht, dass inzwischen korrupte Beamte, Schmuggler und Aufständische einen bedeutenden Teil der irakischen Erdölproduktion kontrollieren. (tso/dpa)

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