zum Hauptinhalt

Irakkrieg: Blair: Religion ist kein Grund für Kriege

Tony Blair hat mit der "Zeit" über die Kriege im Irak und Afghanistan, seinen Glauben und über den Islam gesprochen.

Hamburg - Der langjährige britische Premierminister Tony Blair setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr, der Irakkrieg habe die Lage der Muslime verschlechtert: „Wir haben zwei brutale Diktaturen beseitigt“, sagte Blair im Interview mit der „Zeit“ über die westlichen Militärinterventionen in Afghanistan und im Irak. Die Schuld für diese Kriege liege nicht beim Westen: „Und dann stacheln Muslime andere Muslime dazu an, Muslime umzubringen. Und jetzt sagen Sie mir, wer Muslime unterdrückt – ich oder die?“ Blair, der sich als Repräsentant des Nahostquartetts aus UN, EU, Russland und den USA um eine friedliche Beilegung des Konflikts in der Region bemüht, betonte seinen Respekt vor dem Islam: „Ich lese regelmäßig den Koran, praktisch täglich.“ Christen würden über Muslime schnell sagen: „Die hassen uns.“ Doch die Antwort laute: „Es gibt im Koran keine Verweise auf Jesus, die nicht zutiefst respektvoll wären.“

Der Opfermythos der islamischen Welt sei eine „völlige Perversion des wirklichen Islam“. Aber nun müssten auch „Leute innerhalb des Islam aufstehen“ und dies deutlich ansprechen. Blair war im Irakkrieg einer der engsten Verbündeten von US-Präsident George W. Bush. Er bestreitet, dass religiöse Motive bei dem Waffengang eine Rolle gespielt hätten. In diesem Zusammenhang würden oft falsche Dinge über ihn und George W. Bush geschrieben. „Dies ist eine Entscheidung, die nichts mit Religion zu tun hatte. Ich traf diese Entscheidung, weil ich wirklich dachte, wir müssen Saddam Hussein entfernen.“ Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false