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Politik: Iran droht für Fall von US-Angriffen Vergeltung an

Teheraner Delegation verhandelt mit der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien

Teheran - Zwei Tage vor Ablauf des Ultimatums an Teheran hat das geistliche Oberhaupt Irans den USA für den Fall eines Angriffs mit Vergeltung gedroht. Sollten die USA sein Land angreifen, müssten sie wissen, „dass ihre Interessen in der ganzen Welt getroffen werden“, sagte Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch laut dem iranischen Staatsfernsehen. Washington hat ein militärisches Vorgehen als letzte Option im Atomstreit nicht ausgeschlossen. Am Nachmittag sollte eine ranghohe iranische Delegation „technische Gespräche“ am Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) führen, wie eine Behördensprecherin in Wien sagte.

Die Vergeltung werde „doppelt so stark“ sein, fügte Chamenei in einer Rede vor Arbeitern in Teheran hinzu. US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte vor einigen Wochen vom Recht der Vereinigten Staaten auf ihre „Selbstverteidigung“ gesprochen. Zugleich bekräftigte sie aber das Interesse Washingtons an einer diplomatischen Lösung des Konflikts um das iranische Atomprogramm. Der UN-Sicherheitsrat hat Teheran bis Freitag Zeit gegeben, sein Programm zur Urananreicherung zu stoppen. Iran hat dies bereits abgelehnt und beharrt auf seinem Recht auf eine zivile Nutzung der Atomenergie. Für den Fall, dass Teheran nicht einlenken sollte, hat der Sicherheitsrat bislang keine konkreten Sanktionen angedroht.

Bei den Gesprächen der iranischen Delegation am IAEO-Sitz sollte die Teheraner Abordnung unter Leitung des Chefs der iranischen Atomenergiebehörde und Vizepräsidenten, Gholamresa Aghasadeh, mit dem Vizedirektor der Wiener Behörde, Olli Heinonen, zusammenkommen, wie eine IAEO-Sprecherin mitteilte. Ein Treffen mit IAEO-Chef Mohammed al Baradei wollte sie nicht bestätigen. Irans Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad erklärte angesichts des bevorstehenden Ablaufs der Frist, Teheran werde keine Entscheidung der UN akzeptieren, die Iran seine Rechte abspreche. AFP

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