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Iran-Konflikt: "Tod für England"

Vor der britischen Botschaft in Teheran haben hunderte Iraner gegen Londons Haltung in der Affäre um die 15 festgenommenen Soldaten protestiert. Die Demonstranten warfen mit Brandsätzen und Steinen gegen das Gebäude.

Teheran/London - Nach Angaben von Augenzeugen griffen iranische Sicherheitskräfte jedoch hart gegen Gewalttäter unter den mehreren hundert Demonstranten durch. Mehrere Diplomaten hätten sich während der Protestaktion in dem Gebäude aufgehalten, jedoch sei niemand verletzt worden, teilte das Außenministerium in London mit. Die Demonstranten riefen in Sprechchören "Tod für England!" sowie "Tod den USA!" und verlangten, dass die britische Regierung sich beim Iran für das angebliche Vordringen der 15 Soldaten auf iranische Hoheitsgewässer entschuldigt.

Sicherheitskräfte hatten das Botschaftsgelände mit Barrieren abgeriegelt. Als eine Gruppe von Demonstranten die Absperrung zu durchbrechen drohte, kam es laut Augenzeugenberichten zu schweren Handgreiflichkeiten mit iranischen Bewachern.

Bilaterale Verhandlungen

Die Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Krise gehen unterdessen weiter. Die Regierung in London ist nach Angaben von Verteidigungsminister Des Browne in direkte Verhandlungen eingetreten. Es gebe eine "direkte bilaterale Kommunikation", sagte Browne während eines Besuchs in Afghanistan. Die britische Seite unternehme alles, um die Angelegenheit so schnell wie möglich zu einer Lösung zu bringen. Den Iranern sei bewusst, "dass wir nicht nur eine klare Position haben, sondern auch die Unterstützung fast der gesamten internationalen Gemeinschaft". Teheran habe "keinen Grund", die Festgenommenen weiter festzuhalten, betonte er.

Der Iran hatte die britischen Seeleute am 23. März festgenommen, weil sie angeblich auf der iranischen Seite des Grenzflusses Schatt el Arab gefahren waren. Nach britischen Angaben waren die Seeleute dagegen eindeutig auf irakischem Gebiet im Einsatz. (tso/dpa)

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