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Iran: Mehrere Mitarbeiter der britischen Botschaft festgenommen

Im Iran sind mehrere örtliche Mitarbeiter der britischen Botschaft festgenommen worden. Die genaue Zahl werde noch geprüft, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums am Sonntag in London.

In Iran sind neun Mitarbeiter der britischen Botschaft festgenommen worden. Einige seien am Sonntag aber bereits wieder entlassen worden, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums in London. Das Ministerium sehe einen Zusammenhang zwischen der Festnahme und einer am Sonntag erwarteten Stellungnahme des Wächterrats zur Präsidentschaftswahl.

Die Festnahme sei eine "beispiellose Schikane und Einschüchterung", sagte Außenminister David Miliband am Rande eines Treffens der Außenminister der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf Korfu. Miliband rief Teheran auf, die Mitarbeiter "sofort und unversehrt" freizulassen.

Das britische Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, es habe "in den vergangenen Tage eine Vielzahl von zum Teil verwirrenden Berichten erhalten, dass Briten oder andere Personen mit britischem Bezug festgenommen wurden. Wir werden die iranischen Behörden weiterhin damit konfrontieren."

Das iranische Regime reagierte mit den Verhaftungen auf die anhaltenden Proteste gegen die Wiederwahl des ultrakonservativen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Der Iran hatte bereits vor einigen Tagen mit der Ausweisung von Diplomaten aus einigen europäischen Ländern gedroht. 

Ahmadineschad hatte die westlichen Staaten, insbesondere den USA und Großbritannien, mehrfach beschuldigt, die Auseinandersetzungen und Straßenproteste gegen das Wahlergebnis zu schüren.

Er forderte Obama und den britischen Premierminister Gordon Brown auf, ihre "interventionistische Haltung" zu korrigieren. Mit ihren "voreiligen Kommentaren" gehörten sie nicht zu den Freunden der Iraner, zitierte die Nachrichtenagentur ISNA Ahmadineschad.

Die Wahl des iranischen Präsidenten sei eine innere Angelegenheit. Die Regierung verbete sich daher jeglichen Kommentar des Westens.

Unterdessen steigt die Zahl der Journalisten, die seit Beginn der Proteste festgenommen wurden. Die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtete von Dutzenden Reportern und Internet-Bloggern, die  hinter Gittern sitzen. "Der Iran ist jetzt das weltgrößte Gefängnis für Medienvertreter", hieß es in einer Mitteilung der ROG. (sh/dpa)

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