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Iran, Nordkorea: Lawrow: Europa nicht durch Raketen bedroht

Raketen aus Iran und Nordkorea stellen nach Ansicht des russischen Außenministers keine Bedrohung für Europa dar und könnte damit auch nicht als Grundlage für ein Raketenschild dienen.

Hamburg - Der russische Außenminister Sergej Lawrow bezweifelt eine Bedrohung Europas und der USA durch feindliche Raketen. Er sei überzeugt, dass weder heute noch in absehbarer Zukunft eine derartige Bedrohung bestehe, schrieb Lawrow in einem Gastbeitrag für die "Financial Times Deutschland" zum umstrittenen geplanten US-Raketenabwehrschild. "Keiner der so genannten Schurkenstaaten besitzt Raketen, die Europa ernsthaft gefährden können", betonte Lawrow. Der Bau von Raketen, mit denen die USA getroffen werden könnten, sei technologisch sogar noch schwieriger.

Lawrow warnte allerdings vor Bedrohungen, "die sich durch unbedachte Handlungen im Sinne einer selbst erfüllenden Prophezeiung entwickeln". Der russische Außenminister spricht von "Hirngespinsten", die die Friedensbemühungen Russlands, der EU und der USA im Nahen und Mittleren Osten zu erschweren drohten.

Die USA hatten im Januar angekündigt, in Polen und Tschechien Anlagen für einen Raketenschild errichten zu wollen, um mögliche Angriffe aus Iran oder Nordkorea abwehren zu können. Der Plan sieht die Stationierung von zehn Abfangraketen in Polen, einer Radaranlage in Tschechien sowie eines mobilen Radarsystems in einem Kaukasus-Staat vor. Das System soll 2011 einsatzbereit sein. Russland lehnt das Projekt strikt ab und bezeichnet es als Angriff auf seine Sicherheit. (tso/AFP)

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