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Politik: Iran soll Atom-Programm bis Oktober offen legen Paris, London und Berlin

stellen Teheran ein Ultimatum

Wien . Die Atombehörde der Vereinten Nationen (IAEO) wird den Iran vorerst nicht vor den Weltsicherheitsrat ziehen. Mangels Unterstützung im Leitungsgremium der IAEO verzichteten die USA am Dienstag in Wien auf einen entsprechenden Antrag. Die Regierung in Washington, die den Iran zur „Achse des Bösen“ zählt und Teheran der Entwicklung von Atomwaffen beschuldigt, will laut US-Botschafter Ken Brill dem Land nun eine „letzte Chance“ geben, die Vorwürfe aufzuklären und vor allem die Herkunft von hochangereichertem Uran nachzuweisen, das IAEO-Inspekteure in Spuren gefunden haben.

Aus der Sitzung des IAEO-Gouverneursrats, in dem 35 von insgesamt 133 Mitgliedsstaaten vertreten sind, verlautete am frühen Dienstagabend, Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten den Iran per Ultimatum zwingen, sein Atomprogramm bis Ende Oktober lückenlos offen zu legen. Die USA unterstützten den Antrag zuletzt.

Die Vermittlung zwischen den Verfechtern einer harten Haltung und jenen eines behutsameren Vorgehens gestalteten sich bei der IAEO-Sitzung offenbar schwierig. Die Beratungen dauerten länger als geplant. Zuvor hatte der iranische Delegierte Ali Akbar Salehi noch einmal die Bereitschaft seines Landes erklärt, über das Zusatzprotokoll zum Atomsperrvertrag zu verhandeln und damit über die Möglichkeit, den IAEO-Inspekteuren einen vollständigen und unangemeldeten Zugang zu den iranischen Anlagen zu gewähren. Salehi warnte unter Hinweis auf innenpolitische Schwierigkeiten aber auch davor, den Druck aus dem Ausland allzu sehr zu erhöhen. In diesem Falle könnte Teheran seine Kooperationsbereitschaft widerrufen.

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