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Politik: Iran weist Terroristen ab

Indirekte Unterstützung für US-Truppen im Nordirak

Von Frank Jansen

Berlin . Iran hat durch den Pakt mit einer Kurdenmiliz den USA indirekt Hilfe im Anti-Terrorkampf und im Irak-Krieg geleistet. Nach Informationen des Tagesspiegels haben iranische Einheiten verhindert, dass die kürzlich im Nordirak von der „Patriotischen Union Kurdistans (PUK)“ und US-Marines angegriffene Islamistentruppe „Ansar al Islam“ (Partisanen des Islam) in den Nachbarstaat fliehen konnte. Die Amerikaner zählen Ansar al Islam zum Terrornetz von Al Qaida. Außerdem soll die etwa 700 Kämpfer zählende Gruppierung versucht haben, biologische und chemische Stoffe herzustellen.

In der eroberten Region wurden Waffen, Sprengstoffgürtel für Selbstmordanschläge, größere Mengen Aceton und eine toxische Substanz gefunden, vermutlich Zyankali. Aceton wird zur Herstellung von Sprengstoff verwandt, Zyankali für giftige Substanzen.

Durch den Angriff verlor Ansar al Islam seinen Mitte 2001 errichteten Mini-Gottesstaat im östlichen Nordirak. Iran habe vor Beginn des Krieges mit der PUK ein Abkommen geschlossen, das die Schließung der Grenze für fliehende Kämpfer der Ansar al Islam vorsah, heißt es in internationalen Sicherheitskreisen. Der Pakt gilt als ein Indiz für die Nervosität der Iraner: Sie selbst hatten Ansar al Islam geholfen, sich im Nordirak festzusetzen. Die Amerikaner haben Iran mehrmals beschuldigt, mit Terroristen zu kooperieren.

Mit dem Angriff auf Ansar al Islam scheinen die Chancen gestiegen zu sein, den weltweit gesuchten und zuletzt im Nordirak vermuteten Terroristen Abu Mussab al Zarqawi zu stellen. Er gilt als eine der Führungsfiguren bei Al Qaida, Ansar al Islam und der Terrorgruppe „Al Tawhid“. Experten vermuten, Zarqawi könnte nach Syrien oder Iran geflohen sein, trotz der abgeriegelten Grenze. Gegen Zarqawi ermittelt Generalbundesanwalt Kay Nehm wegen des Verdachts der Rädelsführerschaft bei Al Tawhid.

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