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Iran: Zusammenstöße und Festnahmen zum Jahrestag der Revolution

Bei den offiziellen Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der Islamischen Revolution sind Sicherheitskräfte im Iran mit Gewalt gegen Oppositionelle vorgegangen. Unterdessen erklärte Präsident Ahmadinedschad, der Iran habe die ersten Mengen Uran auf 20 Prozent angereichert.

Oppositionsangaben zufolge wurden am Rande der Feierlichkeiten zum Jahrestag der Islamischen Revolution die Autos des reformorientierten früheren iranischen Präsidenten Mohammed Chatami und des Oppositionspolitikers Mehdi Karrubi von den berüchtigten regimetreuen Basidsch-Milizen angegriffen. Die Politiker blieben aber unverletzt, wie es hieß. Allerdings seien der Bruder des ehemaligen Präsidenten Chatami, Mohammed-Resa Chatami, und dessen Frau Sahra Eschraki bei den Protesten festgenommen worden.

Die Demonstranten hatten gegen den umstrittenen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad protestiert. Die Wiederwahl des erzkonservativen Politikers im Juni 2009 war von Manipulationsvorwürfen überschattet, seither kommt es immer wieder zu Massenprotesten gegen das Regime. Die Sicherheitskräfte kündigten an, mit eiserner Faust gegen nicht genehmigte Demonstrationen vorzugehen und sie im Keim zu ersticken.

Die internationale Presse durfte zwar über die Ansprache Ahmadinedschads auf dem Friedensplatz in Teheran berichten, sich aber kein eigenes Bild von den Demonstrationen der Regimegegner machen. Zudem funktionierte das Internet nur begrenzt, auch konnten kaum SMS verschickt oder Telefonate mit dem Handy geführt werden.

Ahmadinedschad erklärte in seiner Rede, dass der Iran nun erstes Uran auf 20 Prozent angereichert habe. Vor zwei Tagen habe man mit der Anreicherung begonnen. Jetzt seien "dank der Gnade Gottes" die ersten Chargen auf 20 Prozent angereichert worden und an die Wissenschaftler des Landes übergeben worden, sagte der Präsident nach einer Übersetzung des US-Senders CNN. Über die Menge des 20-prozentigen Urans äußerte sich Ahmadinedschad nicht.

Der Iran habe sogar die technischen Möglichkeiten zur Uran-Anreicherung auf mehr als 80 Prozent - was unter Umständen für eine Atombombe reichen würde. Da sein Land diesen Anreicherungsgrad aber nicht benötige, werde dies auch nicht gemacht, sagte der Präsident.

Ahmadinedschad warf dem Westen vor, den Iran bei der Anreicherung von Uran behindert zu haben, obwohl dies dem islamischen Land zustehe. Die USA und ihre Verbündeten verdächtigen das Land, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms Nuklearwaffen zu entwickeln. Teheran hätte auch angereichertes Uran gekauft, so Ahmadinedschad, doch dies sei abgelehnt worden, nun habe der Iran selbst mit der Produktion von höher angereichertem Uran begonnen, das er für seien medizinischen Forschungsreaktor brauche. Zehntausende Anhänger des Regimes jubelten dem Präsidenten bei seiner Rede auf dem Friedensplatz in Teheran zu. (dpa/AFP)

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