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Politik: Iranische Jets schießen auf US-Drohne

Washington vermutet gezielten Angriff bei Aufklärungsflug.

Washington - Iranische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums eine US-Drohne über internationalen Gewässern im Persischen Golf angegriffen. Die beiden Kampfjets hätten am 1. November ohne Vorwarnung in Richtung der unbewaffneten Predator-Drohne geschossen, sie aber nicht getroffen, sagte Pentagon-Sprecher George Little. Nach seinen Angaben absolvierte das unbemannte US-Flugzeug über internationalen Gewässern einen routinemäßigen Überwachungsflug in etwa 30 Kilometern Entfernung von der iranischen Küste, als die beiden Kampfjets sie bedrängt hätten.

„Sie fingen das Flugzeug ab und schossen mehrfach“, sagte Little. Mindestens zwei Mal hätten die viel schnelleren iranischen Kampfjets auf die Drohne geschossen. Zu keinem Zeitpunkt habe sich der Predator in iranischem Luftraum befunden, sagte Little. Teheran sei mittlerweile unterrichtet worden, dass die Aufklärungsflüge fortgesetzt würden. Möglicherweise hätten die Iraner die US-Drohne mit den Schüssen lediglich warnen wollen, sagte Little. „Unsere These ist aber, dass sie gefeuert haben, um sie abzuschießen.“ Der Predator landete den Angaben zufolge nach dem Zwischenfall auf einem Stützpunkt in der Region.

Bislang hatte es lediglich kleinere US-iranische Konfrontationen zu Wasser gegeben, wenn iranische Schnellboote US-Kriegsschiffe in der für Öltransporte wichtigen Straße von Hormus abdrängten. Konfrontationen zwischen einer US-Drohne und einem iranischen Flugzeug hatte es aber noch nicht gegeben. Little sprach von einer „Premiere“. Der Vorfall fünf Tage vor der US-Präsidentschaftswahl war zunächst nicht publik gemacht worden.

Unterdessen beschlossen die USA neue Sanktionen gegen Mitglieder der Führung in Teheran sowie gegen iranische Institutionen. Das US-Außenministerium teilte mit, vier Personen und fünf Institutionen seien mit Sanktionen belegt worden wegen „Zensur oder anderer Dinge, die die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Bürger im Iran beschneiden“. Teheran hindere die Iraner am freien Zugang zu Medien. Satellitenempfang werde bewusst gestört, damit ausländische Sender nicht in den Iran senden könnten. AFP

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