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Isaf-Schutztruppe: Nato will mehr Soldaten für Afghanistan

Die Kampfstärke der radikal-islamischen Taliban-Milizen hat die Militärs überrascht. Jetzt beraten die Nato-Staaten in Brüssel über eine Verstärkung der Internationalen Schutztruppe Isaf.

Brüssel - Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer wolle dafür in einer Sondersitzung des Nato-Rats den Botschaftern die Empfehlungen des Militärausschusses erläutern, sagte Sprecher James Appathurai. Derzeit gehe es weniger darum festzulegen, in welchem Umfang eine Aufstockung von Soldaten und Material notwendig sei und welche Alliierten diese leisten könnten. Vielmehr solle politisch beraten werden, wie der aktuellen Lage in Afghanistan begegnet werden könne.

Nach dem Treffen des Militärausschusses vergangene Woche in Warschau hatte dessen Vorsitzender Ray Henault die Mitgliedstaaten zur Entsendung von mehr Soldaten und Material aufgerufen. Bislang stünden nur 85 Prozent der vereinbarten Kapazitäten zur Verfügung, sagte Henault. Der Nato-Oberkommandierende für Europa, General James Jones, hatte vergangene Woche eine Aufstockung der Isaf um 2000 bis 2500 Soldaten gefordert. Die Schutztruppe führt seit Anfang des Monats im Süden des Landes vor allem mit kanadischen, niederländischen und britischen Soldaten eine Großoffensive, um die radikalislamische Taliban-Miliz vor allem aus dem Bezirk Pandschwaji zu verdrängen.

Im Rahmen der seit mehr als einer Woche laufenden Großoffensive im Süden Afghanistans wurden am Sonntag nach Angaben eines Nato-Sprechers 92 Taliban-Kämpfer getötet. Wie der Sprecher mitteilte, fand der gemeinsame Einsatz von Nato- und afghanischen Soldaten 35 Kilometer westlich der Taliban-Hochburg Kandahar statt. Die "Operation Medusa" war am 2. September gestartet worden. (tso/AFP)

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