zum Hauptinhalt
Warnt vor falscher Toleranz gegenüber Salafisten: CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach.

© dpa

Islam: Bosbach warnt vor falscher Toleranz gegenüber Salafisten

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sagt, die Dynamik der Salafistenszene in Deutschland sei unterschätzt worden. Er warnte in diesem Zusammenhang vor einer falschen Toleranz. Dabei dürfe Warnern nicht reflexhaft Islamophobie unterstellt werden.

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach warnt vor falscher Toleranz gegenüber Salafisten. Die Dynamik der Salafisten-Szene vor dem Hintergrund des IS-Terrors in Syrien und im Irak sei unterschätzt worden, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses der „Passauer Neuen Presse“. Wenn man in der Vergangenheit darauf hingewiesen habe, dass man es hier mit einer sehr ernsten Gefahr zu tun habe, sei einem reflexartig Islamophobie vorgeworfen worden. Bosbach wies darauf hin, dass laut Verfassungsschutz die Zahl der Salafisten in Deutschland mit bis zu 7000 deutlich größer sei als bisher angenommen.
„Nicht jeder Salafist ist ein Terrorist. Aber alle Terroristen, die Deutschland zuletzt bedroht haben, hatten Kontakt zur salafistischen Szene“, sagte Bosbach: „Wir sind ein tolerantes Land, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht an der falschen Stelle tolerant sind.“ In den vergangenen vier Jahren habe sich die Zahl der Salafisten in Deutschland verdoppelt, obwohl es eine ganze Reihe von Präventionsmaßnahmen von Bund und Ländern gegeben habe. Notwendig sei daher „eine Kombination von Prävention und Repression“.
Am Sonntag war es in Köln zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, als Hooligans und Rechtsextremisten gegen Salafisten protestierten. Laut Polizei wurden dabei 44 Polizisten verletzt. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte, dass aus den gewaltbereiten Fussballfans verschiedener Vereine eine neue „höchst gefährliche“ Gruppe entstehen könne. (epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false