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Islamische Staaten: UN-Untersuchung zu Beit Hanun-Beschuss gefordert

Eine Woche nach dem Tod von 19 Palästinensern bei einem israelischen Angriff in Beit Hanun im Gazastreifen haben islamische und arabische Staaten den UN-Menschenrechtsrat zur Untersuchung des Vorfalls aufgefordert.

Genf - Der Rat müsse eine Untersuchungskommission in den Gazastreifen schicken, hieß es in einem eingebrachten Resolutionsentwurf, der von Bahrain und Pakistan im Namen von 23 weiteren Staaten vorgelegt wurde. In dem Text ist von "grausamen und systematischen Verletzungen der Menschenrechte des palästinensischen Volkes" durch Israel die Rede. Der Entwurf fordert ein "dringendes internationales Vorgehen".

Der in Genf ansässige Menschenrechtsrat befasste sich am Mittwoch mit der Lage im Gazastreifen und wollte im Laufe des Tages über den Entwurf abstimmen. Insgesamt gehören dem Gremium, das das israelische Vorgehen in Beit Hanun zuvor bereits zwei Mal verurteilt hatte, 47 Mitgliedsstaaten an.

Besuch der UN-Menschenrechtskommissarin

UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour kündigte einen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten ab kommendem Sonntag an. Sie werde sich vor Ort ein Bild von der Lage machen und sowohl mit Behördenvertretern als auch Vertretern von regierungsunabhängigen Organisationen und UN-Partnern sprechen, sagte Arbour vor dem UN-Menschenrechtsrat, ohne weitere Angaben zu der Reise zu machen. Nach dem Angriff in Beit Hanun hatte sich Arbour "sehr schockiert und erschüttert" gezeigt und ihre Reise bereits ohne genaues Datum angekündigt.

Der Artilleriebeschuss eines Wohnhauses in Beit Hanun hatte international für Empörung gesorgt. Israels Regierungschef Ehud Olmert führte für den Tod der dort lebenden Menschen, unter ihnen fünf Frauen und acht Kinder, einen technischen Fehler als Ursache an. Eine Verurteilung Israels im Sicherheitsrat scheiterte am US-Veto. (tso/AFP)

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