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Screenshot einer Szene aus einem Video, das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am 02.09.2014 veröffentlicht wurde und einen maskierten Mann mit Messer bei der Hinrichtung des US-Journalisten Sotloff zeigen soll. Bei der Person soll es sich nach Medienberichten um Mohammed Emwasi handeln.

© dpa

"Islamischer Staat" (IS): IS bestätigt Tod von "Dschihadi John" und halbiert den Sold der Kämpfer

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat bestätigt, das "Dschihadi John" tot ist. Eine syrische Organisation berichtet, dass der IS den Sold für seine Kämpfer halbiert habe.

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Tod ihres britischen Kämpfers "Dschihadi John" bei einem US-Luftangriff in Syrien bestätigt. Der Extremist, der mehrere westliche Geiseln hinrichtete und mit wirklichem Namen Mohammed Emwazi hieß, sei im November bei einem Drohnenangriff in Raka getötet worden, erklärte der IS am Dienstag in seinem Online-Propagandamagazin "Dabik". Emwazis Auto sei bei dem Angriff zerstört worden, er selbst sei "sofort" tot gewesen.

Die US-Armee hatte bereits im November mitgeteilt, dass "Dschihadi John" wahrscheinlich bei einem Luftangriff in der IS-Hochburg Raka getötet worden sei. Eine endgültige Bestätigung stehe zwar noch aus, erklärte ein Armeesprecher. Die USA seien aber "sehr zuversichtlich", dass "Dschihadi John" tot sei.

Emwazi, ein in Kuwait geborener Brite mit irakischen Wurzeln, war in mehreren Videos der IS-Miliz zu sehen, wie er schwarz gekleidet und vermummt westliche Journalisten und Entwicklungshelfer enthauptete. Das erste Video vom August 2014 zeigte ihn, wie er den am Boden knieenden US-Journalisten James Foley hinrichtete. Zwei Wochen später enthauptete er den US-Journalisten Steven Sotloff.

Es folgten weitere Enthauptungsvideos, die im Westen zum Symbol für die Grausamkeit der IS-Dschihadisten in Syrien und im Irak wurden. Wegen seines britischen Akzents in den Videos wurde Emwazi von den Medien "Dschihadi John" genannt.

IS halbiert den Sold für seine Kämpfer

Der IS will nach Angaben von Aktivisten die monatlichen Zahlungen an ihre Anhänger im Irak und in Syrien drastisch kürzen. Der Sold werde auf rund 200 Dollar (183 Euro) halbiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag. Sie veröffentlichte ein mutmaßliches Schreiben der IS-Führung, die sich darin auf "außergewöhnliche Umstände" beruft.

Von dieser Entscheidung werde niemand ausgenommen, hieß es in der Erklärung weiter. An den zwei Lebensmittellieferungen pro Monat werde aber festgehalten. Nach Angaben der Beobachtungsstelle erhielten ausländische IS-Kämpfer in Syrien bislang 800 Dollar, auch dieser Betrag werde nun halbiert. Die in Großbritannien ansässige Organisation beruft sich auf ein dichtes Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.

Die IS-Miliz hatte im Sommer 2014 große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak erobert. In dem selbsternannten "Kalifat" betreiben die Dschihadisten Regierungsbehörden, Schulen und Krankenhäuser. In jüngster Vergangenheit erlitt der IS aber empfindliche Rückschläge und verlor einen Teil seines Territoriums.

Die US-geführte Koalition griff außerdem gezielt vom IS kontrollierte Ölfelder in Syrien und im Irak an. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf sind eine der wichtigsten Finanzquellen für die Extremisten. (AFP)

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