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Politik: Islamisten festgenommen

Durchsuchungsaktion in 13 Bundesländern gegen „Kalifatsstaat“

Berlin (fan). Bei einer bundesweiten Razzia gegen Anhänger der verbotenen Islamistenorganisation „Kalifatsstaat“ hat die Polizei am Donnerstag Waffen, Munition, Computer und weiteres Material sichergestellt. In 13 Bundesländern durchsuchten Beamte 1182 Wohnungen und andere Objekte, fünf Personen wurden festgenommen. An der vom Bundeskriminalamt koordinierten Aktion beteiligten sich 5500 Polizisten und zahlreiche Staatsanwälte. In Köln wurde auch die Wohnung des Anführers der türkischen Islamistenorganisation, Metin Kaplan, durchsucht. Kaplan, der eine vierjährige Haftstrafe verbüßt hat und in die Türkei abgeschoben werden soll, blieb auf freiem Fuß.

Die Razzia richtete sich gegen mehr als 1000 Verdächtige. In Sicherheitskreisen hieß es, dabei handele es sich vor allem um Abonnenten der Zeitschrift „Beklenen AsrI-Saadet“ (Das erwartete Jahrhundert der Glückseligkeit). Diese ist das Nachfolgeblatt der mit dem „Kalifatsstaat“ im Dezember 2001 verbotenen Zeitschrift „Ümmet-i Mohammed“ (Die Gemeinde Mohammeds) und wird vom Ausland in die Bundesrepublik gebracht.

Anlass der Razzia war der Verdacht, der „Kalifatsstaat“ agiere trotz des Verbots weiter. Außerdem führt die Bundesanwaltschaft vier Ermittlungsverfahren gegen mehrere Mitglieder der Organisation wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Nach Informationen des Tagesspiegels gibt es unter anderem in Berlin Hinweise, Anhänger des „Kalifatsstaats“ könnten Anschläge geplant haben. So wurden bei einem Kurden in Wedding zwei scharfe Schusswaffen und Munition gefunden. Im November hatte die Polizei schon einmal die Wohnung des Mannes durchsucht und eine Pumpgun, Munition sowie eine größere Menge Feuerwerkskörper entdeckt.

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