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Israel: Ermittlungen gegen Präsident Katzav

Der israelische Präsident Mosche Katzav und 30 seiner Mitarbeiter wurden am Donnerstag erneut von Sonderermittlern befragt. Der 61-Jährige steht im Verdacht, zwei Angestellte sexuell belästigt zu haben.

Jerusalem - Am Donnerstagmorgen erschienen vier Sonderermittler in der Residenz des israelischen Präsidenten, wo sich Katzav bereits am Vortag einer fünfstündigen Befragung hatte stellen müssen. Die neuerliche Vernehmung des 61-Jährigen sollte wieder rund fünf Stunden dauern.

Der israelische Rundfunk berichtete unter Berufung auf Ermittler, gegen den Staatschef liege ein "schwerer" Verdacht vor. Die Zeitung "Jediot Ahronot" zitierte einen Ermittler, der Katzav gesagt habe, dass er der Vergewaltigung verdächtigt werde. Dafür drohten ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis, habe der Beamte gesagt. Der Zeitung zufolge wurden auch rund 30 Mitarbeiter des Präsidenten vernommen. Die Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, Ruhama Awraham, forderte Katzav im Rundfunk zum Rücktritt auf. Der Staatschef genießt keinerlei Immunität qua Amt.

Katzav steht im Verdacht, zwei Angestellte sexuell belästigt zu haben. Dabei soll er den Frauen mit Entlassung gedroht haben, sollten sie sich widersetzen. Laut "Jediot Ahronot" hatte Katzav mit beiden Frauen eine Affäre, ohne dass diese voneinander wussten. Als sie davon erfuhren, hätten sie sich gestritten. Eine von ihnen habe daraufhin versucht, den Präsidenten zu erpressen, indem sie Geld und einen Arbeitsplatz gefordert und andernfalls damit gedroht habe, ihn wegen "sexueller Belästigung" zu verklagen. Der Zeitung zufolge schaltete Katzav selbst Generalstaatsanwalt Menahem Masus ein. (tso/AFP)

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