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Israel: Ex-Justizminister nach Sex-Affäre verurteilt

Ein Gericht in Tel Aviv hat den israelischen Ex-Justizminister Chaim Ramon wegen sexueller Belästigung verurteilt. Ramon war nach dem Vorfall im vergangenen August zurückgetreten.

Tel Aviv - Drei Richter hätten den Politiker einstimmig für schuldig befunden, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Sein Verhalten gegenüber einer jungen Soldatin enthalte "alle Elemente eines sexuellen Vergehens". Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Die israelische Regierung wird seit einigen Monaten von einer Serie von Affären erschüttert, bei denen es um Korruption und Sexualstraftaten geht.

Der 56-jährige Ramon war angeklagt worden, eine junge Soldatin gegen ihren Willen geküsst zu haben. Die Frau hatte ihn zuvor umarmt und sich mit ihm fotografieren lassen. Ramon hatte zu seiner Verteidigung erklärt, die 18-Jährige hätte heftig mit ihm geflirtet. Der Vorfall hatte sich am 12. Juli 2006 ereignet, dem ersten Tag des jüngsten Libanonkriegs. Ramon war daraufhin im vergangenen August zurückgetreten.

Olmert hoffte auf Freispruch

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert äußerte "tiefes Bedauern" über die Verurteilung Ramons. Nach Angaben politischer Beobachter hatte er einen Freispruch und eine Rückkehr seines Vertrauten in sein Amt erhofft. Die Höchststrafe für sexuelle Belästigung ist in Israel drei Jahre. Ramon wird das Urteil voraussichtlich anfechten. Der ultrarechte Abgeordnete Arie Eldar sagte, Ramons Verurteilung sei "ein weiterer Nagel im Sarg der Olmert-Regierung". (tso/dpa)

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