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Israels ehemaliger Ministerpräsident Ehud Olmert am Montag beim Betreten des Gefängnisareals bei Tel Aviv.

© REUTERS

Israel: Ex-Regierungschef Ehud Olmert tritt Haftstrafe an

Ehud Olmert, früherer Ministerpräsident Israel, sitzt jetzt wegen Korruption im Gefängnis. Er beteuert weiter seine Unschuld.

Israels ehemaliger Ministerpräsident Ehud Olmert hat am Montag seine Haftstrafe wegen Korruption angetreten. In Begleitung von Sicherheitskräften kam der 70-Jährige am Vormittag im Maasijahu-Gefängnis in der Nähe von Tel Aviv an. Das Höchste Gericht in Jerusalem hatte ihn zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil er als Handelsminister von einem Geschäftsmann Bestechungsgeld in Höhe von 14.000 Euro angenommen hatte.

Einen weiteren Monat muss er absitzen, weil er versucht hatte, seine ehemalige Kanzleichefin von einer Aussage gegen ihn abzuhalten. Olmert betonte am Tag des Haftantritts erneut, er habe nie Bestechungsgeld angenommen und gehe „schweren Herzens“ ins Gefängnis.

„Als ich Regierungschef war, trug ich die höchste Verantwortung für die Sicherheit der Bürger Israels, und heute bin ich es, der hinter Schloss und Riegel kommt“, sagte Olmert am Montag in einer Videobotschaft vor Antritt einer 19-monatigen Haftstrafe wegen Korruption. „Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie schmerzlich und merkwürdig dieser Wandel für mich, meine Familie, meine Bekannten und Anhänger ist.“

Olmert ist der erste Ex-Ministerpräsident Israels, der eine Haftstrafe antritt. Das Höchste Gericht sieht es als erwiesen an, dass er während seiner Zeit als Handelsminister von einem Geschäftsmann umgerechnet 14 000 Euro Bestechungsgeld angenommen hat. Außerdem gestand er, seine ehemalige Kanzleichefin von einer Aussage gegen ihn abgehalten zu haben.

Olmert wandte sich in der Botschaft an das israelische Volk und sprach mit ruhiger, gefasster Stimme. „Es ist mir wichtig zu wiederholen: Ich weise alle Bestechungsvorwürfe gegen mich klar zurück“, sagte der 70-Jährige. Er habe Fehler gemacht, aber keine kriminellen Vergehen begangen. „Für einen Teil davon zahle ich heute einen hohen Preis, vielleicht zu hoch.“ Er hoffe, dass rückblickend ernsthafte Versuche zu einer Friedensregelung während seiner Amtszeit gewürdigt werden. Das Leben stelle ihn auf eine „harte Probe“ und er trete die Haft „mit großer Traurigkeit“ an. (dpa)

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