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Israel: Justiz verfasst Anklageschrift gegen Katzav

Die israelische Justiz hat mit dem Verfassen der Anklageschrift gegen den unter Vergewaltigungsverdacht stehenden Staatspräsidenten begonnen. Katzavs Rechtsanwalt sagte, der Präsident werde im Fall einer Anklage sofort zurücktreten.

Jerusalem - Die Anklage werde innerhalb von zwei Wochen Generalstaatsanwalt Menahem Masus vorgelegt werden, berichtete das israelische Militärradio. Masus müsse dann entscheiden, ob er den Empfehlungen der israelischen Polizei folge. Die Polizei hatte aufgrund ihrer Ermittlungen gegen Katzav eine Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung empfohlen. Dem Präsidenten drohen zwischen drei und 16 Jahren Haft.

Kaztavs Rechtsanwalt Sion Amir sagte im Militärradio, sein Mandant werde im Falle einer Anklage sofort zurücktreten. "Wenn der Generalstaatsanwalt entscheidet, eine strafrechtliche Verfolgung aufzunehmen, wird der Präsident nicht eine Sekunde im Amt bleiben", sagte er. Katzav ist als Präsident immun gegen Strafverfolgungen, kann aber vom Parlament abgesetzt werden.

Die israelische Polizei hatte am Sonntag mitgeteilt, es gebe genügend Beweise für die Eröffnung eines formellen Verfahrens wegen der Vergewaltigung seiner Ex-Sekretärin und einer anderen Angestellten. Außerdem empfahl die Polizei eine Klage wegen sexueller Belästigung von fünf weiteren Frauen sowie wegen illegaler Abhöraktionen, Behinderung der Justiz und Amtsverletzung. Insgesamt hatten zehn Frauen Beschuldigungen gegen Katzav erhoben, die während seiner Präsidentschaft und seiner Zeit als Tourismus-Minister vorgefallen sein sollen. Katzav bestreitet die Vorwürfe. (tso/AFP)

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