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Israel: Netanjahu ruft Olmert zum Rückzug auf

Likud-Führer Benjamin Netanjahu, der sich bislang mit Attacken auf Ministerpräsident Olmert zurückgehalten hat, geht nun in die Offensive und fordert Neuwahlen.

Jerusalem - Nach tagelanger Kritik an Israels Regierungschef Ehud Olmert hat sich erstmals auch Oppositionsführer Benjamin Netanjahu öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Es sei klar, dass die Regierung das wenige Vertrauen verloren habe, das die Bevölkerung in sie gesetzt habe, erklärte Netanjahu. Jetzt sei es nur noch möglich, der Bevölkerung das letzte Wort zu geben, sagte der ehemalige Regierungschef vor der Parlamentsfraktion seiner Likud-Partei und meinte damit offenbar vorgezogene Neuwahlen. Am Nachmittag wollte Netanjahu sich im Parlament zu dem Untersuchungsbericht zum Libanon-Krieg äußern, der die Kritik an Olmert ausgelöst hatte.

Netanjahu hatte sich mit öffentlicher Kritik an Olmert bislang zurückgehalten, während Mitglieder von Olmerts eigener Partei starken Druck auf ihn ausgeübt hatten: Am Mittwoch forderten Außenministerin Zipi Livni und der Fraktionschef der Kadima-Partei, Avigdor Izschaki, den Regierungschef zum Rücktritt auf.

Der Untersuchungsbericht zum Libanon-Krieg im vergangenen Sommer war am Montag veröffentlicht worden. Darin werden Olmert, Verteidigungsminister Amir Perez sowie der damaligen Armeespitze schwere Fehler bei der Planung und Führung des Krieges vorgeworfen. (tso/AFP)

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