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Israel: Scharon scheint nicht wieder aufzuwachen

Die tiefe Bewusstlosigkeit des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon nach dem fast vollständigen Absetzen der Betäubung macht seinen Ärzten zunehmend Sorgen.

Jerusalem - Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der 77-Jährige aus dem Koma erwache, berichteten israelische Medien am Freitag. Unterdessen erklärte auch der israelische Außenminister Silwan Schalom als letztes Kabinettsmitglied aus den Reihen des rechtsgerichteten Likud-Blocks seinen Rücktritt.

Schalom übergab am Freitag sein Rücktrittsschreiben. Er folgte damit drei Ministern, die nach einer Entscheidung des neuen Likud- Vorsitzenden Benjamin Netanjahu bereits am Vortag ihre Ämter aufgegeben hatten. Ungeachtet der politischen Ungewissheit in Israel nach dem Schlaganfall des Regierungschefs will Netanjahu den Likud vor den am 28. März geplanten Neuwahlen in die Opposition führen. Für die bis dahin verbleibende Zeit wird Justizministerin Zippi Livni, ein Mitglied der von Scharon gegründeten Partei Kadima, das Amt des Außenministers mit übernehmen.

Neun Tage nach Scharons Schlaganfall gab es noch keine Anzeichen für eine deutliche Verbesserung seines Krankheitsbildes. Scharons Zustand sei weiter erst, aber stabil, teilte das behandelnde Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem mit. Sein Bewusstseinszustand sei weitgehend unverändert. «Wir können ihn nicht zurückholen. Das muss er selbst machen», sagte der leitende Narkosearzt der Klinik, Charles Weissman, der «Jerusalem Post». Es werde eine Zeit dauern, bis Scharon aufwache. (tso/dpa)

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