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Israel: Soldatenschicksal löst Verwirrung aus

Ein Zeitungsbericht hat Verwirrung über das Schicksal von zwei durch die Hisbollah entführten Soldaten ausgelöst und den libanesischen Ex-Präsidenten Amin Gemayel zu einem Dementi veranlasst.

Jerusalem - Die israelische Tageszeitung "Maariv" meldete unter Berufung auf Gemayel, die von der libanesischen Hisbollah-Miliz Mitte Juli verschleppten Soldaten seien noch am Leben. Gemayel widersprach den Angaben am Abend. Weder habe er so etwas gesagt, noch sei er dazu berechtigt. Der Bericht sei frei erfunden.

Laut "Maariv" sagte ein Mitglied der libanesischen Delegation, Roger Eddé, am Rande einer internationalen Konferenz in Madrid, dass die beiden vor einem halben Jahr entführten Israelis noch am Leben seien. Gemayel, der ebenfalls an der Tagung zur Erinnerung an die Madrider Nahost-Friedenskonferenz von 1991 teilnahm, habe diese Information bestätigt, berichtete das Blatt. Auf die Frage, ob die Geiseln "lebendig und bei guter Gesundheit" an Israel ausgeliefert werden könnten, habe der frühere libanesische Staatschef geantwortet: "Wir hoffen alle, dass dies geschehen wird."

Gemayel dementiert Vorwürfe

Gemayel ließ dem Bericht ein scharfes Dementi folgen. "Die Information von Maariv entbehrt jeder Grundlage", hieß es darin. "Präsident Gemayel hat keine Erklärung an ein israelisches Medium abgegeben und überdies keine Angaben über das Schicksal der Israelis gemacht, er hält sich nicht für berechtigt, über diese Angelegenheit zu sprechen", hieß es in einer Erklärung seiner Pressebeauftragten, Simone Aboujaoudé.

Die Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev waren am 12. Juli 2006 bei einem Überfall der schiitischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Posten an der israelisch-libanesischen Grenze entführt worden. Nach Angaben der israelischen Armee wurden sie bei dem Kampf schwer verletzt. In Reaktion auf den Überfall begann Israel den 34-Tage-Krieg gegen den Libanon. Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hatte vor einigen Tagen die Möglichkeit angedeutet, dass die beiden Verschleppten an ihren Verletzungen gestorben sein könnten. (tso/AFP)

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