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Politik: Israel und Syrien bestreiten baldigen Vertragsabschluss

Die Dementis kamen, kaum dass die Meldung gesendet war. Sowohl Israel als auch Syrien widerriefen sofort einen israelischen Fernsehbericht, wonach beide Länder kurz vor dem Abschluss eines Friedensabkommens stünden.

Die Dementis kamen, kaum dass die Meldung gesendet war. Sowohl Israel als auch Syrien widerriefen sofort einen israelischen Fernsehbericht, wonach beide Länder kurz vor dem Abschluss eines Friedensabkommens stünden. Aus Regierungskreisen in Damaskus hieß es, alle in dem Bericht erwähnten Einzelheiten seien völlig aus der Luft gegriffen.

Amnon Abramovitch, der über ausgezeichnete Informationsquellen in Geheimdienstkreisen verfügende TV-Starkolumnist, hatte im Fernsehen erklärt, dass das israelisch-syrische Abkommen in drei bis fünf Wochen der Öffentlichkeit vorgelegt werde. Sein Bericht wurde in Jerusalem als "Baraks Versuchsballon" bezeichnet, mittels dessen einerseits Damaskus mitgeteilt werden soll, dass Premier Barak nach wie vor zu einem Friedensschluss entschlossen sei. Andererseits sollte offenbar die Öffentlichkeit von der Abstimmungsniederlage der Regierung über das Referendum zur Rückgabe des Golan abgelenkt werden.

Laut Abramovitch wird die endgültige Grenze zwischen Israel und Syrien zwischen der internationale Grenzlinie von 1923 und den Linien vom 4. Juni 1967 verlaufen. Israel würde demnach also den Golan vollständig räumen. Der gesamte See Genezareth und die Jordan-Quellen sollen ganz unter israelischer Kontrolle verbleiben. Anscheinend werde es als Gegenleistung "bei El-Hama einen israelischen Verzicht geben" - was wohl bedeuten würde, dass der eigentlich Israel zustehende Südabhang des Golan zum Jarmuk und die jordanische Grenze einschließlich der Heilquellen von Hamat Gader an Syrien übergeht. Die in saudischem Besitz befindliche arabischsprachige Londoner Zeitung "Ashrak al-Awsat" meldete, unter Bezug auf amerikanische und schweizerische Quellen, dass sich möglicherweise Israels Premier Barak, Syriens Präsident Assad und US-Präsident Clinton in Kürze in der Schweiz treffen könnten, um ein "schnelles Abkommen zu schließen".

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