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Politik: Israel vertagt Freilassung von Schiiten-Führern - Barak und Clinton treffen sich noch diese Woche

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und US-Präsident Bill Clinton werden nach israelischen Presseberichten voraussichtlich noch in dieser Woche zusammentreffen, um über die jüngste Entwicklung im israelisch-palästinensischen Friedensprozess zu sprechen. Die Tageszeitung "Jedioth Achronoth" meldete am Montag, das Gespräch werde entweder in Berlin oder Washington stattfinden.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Barak und US-Präsident Bill Clinton werden nach israelischen Presseberichten voraussichtlich noch in dieser Woche zusammentreffen, um über die jüngste Entwicklung im israelisch-palästinensischen Friedensprozess zu sprechen. Die Tageszeitung "Jedioth Achronoth" meldete am Montag, das Gespräch werde entweder in Berlin oder Washington stattfinden. Baraks Büro wollte den Bericht auf Anfrage nicht bestätigen. Clinton hatte Barak am Sonntagabend angerufen, um ihn zum Abzug der israelischen Truppen aus Südlibanon zu gratulieren. Der US-Präsident habe zugesagt, sich für eine multi-nationale Friedenstruppe für Libanon im Rahmen der UN einzusetzen, hieß es in einer Erklärung von Baraks Pressestelle.

Israelische und palästinensische Unterhändler sollen am Mittwoch ihre Verhandlungen über ein Rahmenabkommen als Vorstufe einer dauerhaften Friedenslösung fortsetzen. Während die israelische Seite in den vergangenen Tagen von deutlichen Fortschritten bei Verhandlungen gesprochen hatte, hieß es von palästinensischer Seite, die Gespräche steckten nach wie vor in einer Sackgasse. Wegen der jüngsten Unruhen in den Palästinenser-Gebieten war die Wiederaufnahme der Gespräche um eine Woche verschoben worden.

Knapp eine Woche nach dem Truppenabzug aus Südlibanon hat ein Gericht in Tel Aviv indes eine Entscheidung über zwei seit Jahren ohne Urteil inhaftierte libanesische Schiitenführer verschoben. Laut dem Richterspruch vom Montag bleiben Mustapha Dirani und Abdel Karim Obeid bis zum 12. Juli im Gefängnis. Erstmals beriet die Justiz öffentlich über das Schicksal der Anführer der radikalislamischen Hisbollah-Miliz. Israelische Kommando-Einheiten hatten sie 1989 und 1994 aus Libanon verschleppt. Die Häftlinge galten den israelischen Streitkräfte als Unterpfand, um an Informationen über ihre im Nachbarland verschwundenen Soldaten zu kommen.

In einer der letzten Phasen des Rückzugs aus Südlibanon haben unterdessen die israelischen Streitkräfte am Montag ihren größten Vorposten an der Grenze gesprengt. Bei der Zerstörung des Stützpunktes Tsiporen nahe der Ortschaft Menara wurden nach Militärangaben fünf Tonnen Sprengstoff eingesetzt. Tsiporen lag auf einem Hügel rund 100 Meter nördlich der Grenze und war wegen seines günstigen Ausblicks über die so genannte Sicherheitszone Israels als "das Auge Galiläas" bekannt. Nach Militärangaben soll der Stützpunkt an einem neuen Standort an der international anerkannten Grenze neu errichtet werden.

Nach tagelangen Unruhen seit dem israelischen Rückzug aus Südlibanon hat sich die Lage am Grenzübergang Kfar Kila am Montag erstmals entspannt. Anders als an den Vortagen gab es in der Stadt keine Zusammenstöße zwischen Jugendlichen und israelischen Soldaten, und die meisten Bewohner nahmen ihre Arbeit wieder auf.

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