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Israelische Geiseln: Livni erwartet deutsche Hilfe

Israels Außenministerin Zipi Livni setzt auf deutsche Unterstützung bei den Bemühungen zur Freilassung der entführten israelischen Soldaten.

Berlin - Livni sagte im ZDF-"Morgenmagazin", Israel erwarte "von allen, auch von Deutschland natürlich", den libanesischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora aufzurufen, "sich darum zu kümmern, die entführten Soldaten freizulassen". Livni verwies zugleich darauf, dass Deutschland in der Vergangenheit "eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen mit der Hisbollah gespielt" habe. Livni forderte ferner die libanesische Regierung auf, die Hisbollah-Milizen zu entwaffnen.

Der Vize-Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Hans-Ulrich Klose (SPD), sagte dagegen im Deutschlandradio Kultur, Deutschland könne nicht die entscheidende Rolle bei der Freilassung der israelischen Geiseln spielen. Eine Entwaffnung der Hisbollah kann nach Ansicht von Klose ebenfalls nicht Aufgabe der UN-Truppe sein. Diese Aufgabe müsse die libanesische Armee übernehmen.

"Jahrelanger Einsatz"

Israels Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet derweil mit einer jahrelangen Einsatz der Uno-Friedenstruppe im Libanon. "Diese Mission wird uns einige Jahre begleiten", sagte Stein der "Leipziger Volkszeitung".

Der FDP-Außenexperte Wolfgang Gerhardt sprach sich erneut gegen eine deutsche Beteiligung an der Uno-Truppe aus. "Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass Deutsche auf Israelis schießen", sagte Gerhardt der "Mainzer Allgemeinen Zeitung". Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn machte im Deutschlandfunk die Zustimmung seiner Fraktion zu einem Nahost-Einsatz der Bundeswehr von einem politischen Friedenskonzept für den Libanon abhängig. (tso/ddp)

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