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Istanbuler Terrorismus-Prozess: Lebenslang für Attentäter

Im Terrorismus-Prozess wegen Bombenanschlägen auf jüdische und britische Einrichtungen in Istanbul vor mehr als drei Jahren hat das Gericht sieben Angeklagte zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Istanbul - Unter ihnen ist auch der als Drahtzieher der Anschläge geltende Syrer Luai al Sakka, dem Verbindungen zum früheren Al-Qaida-Führer im Irak, dem mittlerweile getöteten Abu Mussab al Sarkawi, nachgesagt werden. Bei den sechs verurteilten Türken handelt es sich nach Feststellung des Istanbuler Gerichts um Mitglieder einer türkischen Zelle des Al-Qaida-Netzwerks von Osama bin Laden. Weitere Angeklagte erhielten langjährige Haftstrafen.

Bei den Selbstmordattentaten auf zwei Synagogen, das britische Konsulat und eine britische Bank in Istanbul im November 2003 waren 63 Menschen getötet und rund 600 weitere verletzt worden. Die Anschläge auf die Synagogen wurden am 15. November 2003 verübt, die auf das Konsulat und eine Niederlassung der HSBC-Bank fünf Tage später.

Gemäß der Entscheidung des Gerichts darf fünf der sieben zu lebenslanger Haft Verurteilten, unter ihnen Sakka, weder eine Haftverkürzung noch eine Amnestie gewährt werden. Ein weiterer türkischer Angeklagter wurde zu 18 Jahren, ein Syrer zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt. 29 Angeklagte müssen für sechs Jahre und drei Monate, zehn für jeweils drei Jahre und neun Monate hinter Gitter. Die übrigen 26 der insgesamt 74 Angeklagten wurden freigesprochen. Das fast dreijährige Verfahren fand unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Türkische Medien berichteten, die Sicherheitsmaßnahmen seien am Freitag erheblich erhöht worden - nach Hinweisen des US-Geheimdiensts CIA, Gesinnungsgenossen von Sakka wollten ihn bei einem Angriff auf das Gerichtsgebäude befreien. (tso/AFP)

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