zum Hauptinhalt

Italien: Ein Land sucht einen Präsidenten

Nach der Entscheidung des italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi, nicht für eine zweite Amtszeit als Staatspräsident zu kandidieren, sind in Italien Diskussionen um einen möglichen Nachfolger entbrannt.

Rom - Der erste Wahlgang findet am kommenden Montag statt. Während das Mitte-rechts-Bündnis von Silvio Berlusconi eine moderate Lösung oder einen Kandidaten aus den eigenen Reihen fordert, fällt in der Mitte-links-Allianz immer wieder der Name des Linksdemokraten Massimo D'Alema.

Berlusconi, der nach seiner Wahlniederlage am vergangenen Dienstag seinen Rücktritt als Ministerpräsident eingereicht hatte, drohte mit einem Boykott seines Bündnisses, falls D'Alema als Spitzenkandidat ins Rennen geht: «Es könnte zu einer in der Geschichte Italiens noch nie da gewesenen Situation kommen, falls Mitte-rechts sich entscheidet, der Wahl zum Staatspräsidenten fern zu bleiben», schrieb die Zeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag. In den ersten drei Wahlgängen braucht der Kandidat eine Zwei-Drittel-Mehrheit in dem Wahlmännerkollegium.

Der Medienunternehmer Berlusconi habe seinen Vertrauensmann, den 71-jährigen Journalisten und Staatssekretär Gianni Letta, für das Amt vorgeschlagen, berichteten Medien. Prodi versuche unterdessen eine Lösung zu finden, die beide Parteienlager zufrieden stellt. Beobachter nannten zuletzt den Namen des Senators auf Lebenszeit Giorgio Napolitano. Der ehemalige Präsident der Abgeordnetenkammer wird zwar der Mitte-links-Koalition zugerechnet, wird aber als moderate Lösung gewertet. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false