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Italien: Neuer "harter Gegner" für Berlusconi

Sie sprechen von einem "großen, fantastischen Tag für die Demokratie": An der Urwahl zum neuen Vorsitzenden der Demokratischen Partei (PD) in Italien haben etwa drei Millionen Mitglieder und Anhänger teilgenommen.

Italien - Das waren um die Hälfte mehr, als Italiens größte Oppositionspartei erwartet hatte – die Mobilisierung ist also gelungen; die Zukunft der Partei bleibt aber ungewiss. Der „Partito Democratico“ ist erst vor zwei Jahren entstanden, als sich Italiens über mehrere Stationen gewandelte Kommunisten mit den Resten der Christdemokraten zusammenschlossen. Ihre inneren Brüche hat die Partei bis heute nicht überwunden.

In der Urwahl am Sonntag stimmten die Anhänger des PD mehrheitlich gegen den Christdemokraten Franceschini und kürten den Linken Pier Luigi Bersani zum Parteichef. Der 58-Jährige, der sein Philosophiestudium mit einer Arbeit über Papst Gregor den Großen abgeschlossen hatte und politisch bei den Kommunisten groß geworden war, galt in der Partei als der „ewige Zweite“: In der Regierung von Romano Prodi (2006-2008) verschaffte er sich als Industrie- und Entwicklungsminister mit entschlossenen Reformen ein Profil als Wirtschaftsliberaler. Zuletzt erklärte er, Schwierigkeiten zu haben, „in einer Partei zu bleiben, in der das Wort ,Sozialismus’ tabu ist“ – schon warnen Zentristen und Christdemokraten im PD vor einem Linksruck.

Bersani selbst will seinen Oppositionskurs nicht auf eine populistische, laute und womöglich kontraproduktive Gegnerschaft zu Berlusconi beschränken; sondern für Italien „eine politische Alternative“ aufbauen. 

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