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Italien: Tote Flüchtlinge im Mittelmeer entdeckt

Vor Italiens Südküste reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab. Bei einem neuerlichen Drama auf dem Mittelmeer wurden Leichen entdeckt, laut Marine handelt es sich um 14 Tote.

Italienische Militärpiloten haben rund 50 Seemeilen südlich der Insel Lampedusa mehrere tote Flüchtlinge im Meer entdeckt. Wie viele Leichen im Mittelmeer trieben, sei unklar, teilten die Militärs in Palermo mit. Nach Angaben des staatlichen italienischen Fernsehens handelt es sich um etwa zehn Tote. Die Marine sprach am späten Abend von 14 Leichen. Militärboote sowie die Küstenwache konnten bis zum Abend zunächst lediglich drei Leichen bergen, hieß es. In der Nähe des Fundortes sei kein Boot gesichtet worden. Die Hintergründe des neuerlichen Flüchtlingsdramas auf hoher See waren zunächst unklar.

Zugleich brachte die Küstenwache am Abend ein Schlauchboot mit rund 45 Migranten vor Lampedusa auf. Die Zahl der illegalen Einwanderer, die innerhalb eines Tages vermutlich von Nordafrika über das Mittelmeer nach Italien kamen, stieg damit offiziellen Angaben zufolge auf fast 300. Allein 230 Migranten seien innerhalb weniger Stunden auf den Inseln Sardinien, Sizilien und Lampedusa gelandet.

Eingeschmuggelte Kurden in deutschem Laster entdeckt

Zugleich schmuggelten Schlepperbanden 17 irakische Kurden auf einer Autofähre aus Griechenland in den Adriahafen Brindisi ein. Die Kurden waren nach Angaben der Behörden in einem Laster mit deutschem Kennzeichen versteckt gewesen. Ein Türke und ein Armenier seien wegen Menschenschmuggels festgenommen worden, die Kurden würden abgeschoben.

Vor allem das gute Wetter und die ruhige See seien der Grund, dass derzeit besonders viele Boote das Mittelmeer überquerten, hieß es weiter. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Flüchtlingsdramen gekommen, viele Passagiere ertranken oder auf der Überfahrt verdursteten.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa im Einzelnen berichtete, brachte die Küstenwache vor Sardinien mehrere Flüchtlingsboote mit insgesamt 150 Insassen auf. Die aus Algerien stammenden Männer seien in den Hafen von Cagliari gebracht worden. Zugleich landeten 43 illegale Einwanderer, darunter viele Frauen, auf Lampedusa. Bereits wenige Stunden zuvor seien 24 Flüchtlinge ebenfalls auf Lampedusa eingetroffen, hieß es. Weitere 18 Männer hätten mit ihrem Boot die sizilianische Südküste erreicht. Vermutlich seien die Boote aus Nordafrika gekommen. Erst am Wochenende hatten 260 Afrikaner Lampedusa erreicht. (mit dpa)

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