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Italienische Ex-Zwangsarbeiter: Deutschland drohen Klagen in Millionenhöhe

Die Klage könnte sich auf auf 60 Millionen Euro belaufen: Auf Deutschland kommen möglicherweise zahlreiche Schadensersatzklagen von früheren italienischen Zwangsarbeitern aus der NS-Zeit zu. Ein Streitfall zwischen Berlin und Rom droht.

Das Zivilgericht in Rom hat die Klagen von etwa 50 ehemaligen Zwangsarbeitern wegen ihrer Leiden als legitim erklärt und Deutschland das Recht abgesprochen, sich auf Staatsimmunität zu berufen, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Donnerstag. "Die Deportationen sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", habe das Zivilgericht in einem Dutzend abschließender Urteile festgehalten und die deutschen Einwände dagegen zurückgewiesen. Damit drohe jetzt ein neuer Streitfall zwischen Berlin und Rom.

Die Bundesrepublik habe nicht das Recht, sich vor italienischer Zivilgerichtsbarkeit auf die Staatsimmunität zu berufen, entschied das oberste italienische Zivilgericht in seinen Entscheidungen. Denn es bestehe kein Zweifel, "dass die internationale Gemeinschaft die Deportation und die Unterwerfung unter die Zwangsarbeit als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ansieht". Nach italienischen Schätzungen könnte es zu Tausenden von Schadensersatzklagen kommen. Deutschland riskiere außerdem, etwa 60 Millionen Euro an die Familien eines NS-Massakers vom Juni 1944 bezahlen zu müssen. (saw/dpa)

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