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Politik: Italiens Muslime schließen sich zusammen

Italiens Muslime wollen sich zusammenschließen, um ihre Interessen besser vertreten zu können und auch finanziell besser zu stehen. Mit einem Dachverband könnten sie in den Genuss der „Acht Promille“ kommen, der italienischen Kirchensteuer.

Italiens Muslime wollen sich zusammenschließen, um ihre Interessen besser vertreten zu können und auch finanziell besser zu stehen. Mit einem Dachverband könnten sie in den Genuss der „Acht Promille“ kommen, der italienischen Kirchensteuer. Diese acht Tausendstel vom Steueraufkommen führt Italiens Fiskus auf Wunsch des einzelnen Steuerzahlers an anerkannte Religionsgemeinschaften ab. Bisher sind dies die katholische Kirche, Lutheraner, Waldenser, Adventisten und die jüdischen Gemeinden.

Die sieben muslimischen Verbände, die ihre Vorschläge jetzt dem scheidenden Innenminister Amato präsentierten, wollen innerhalb der gemeinsamen Plattform, ähnlich wie in Deutschland der „Koordinationsrat der Muslime“, selbstständig und für neue Mitglieder offen bleiben. Sie verpflichten sich zu gemeinsamen Werten wie Ablehnung der Vielehe, Gleichheit von Mann und Frau und Ja zur Trennung von Staat und Kirche. Ihre Imame sollen neben einer fundierten theologischen Ausbildung auch Sprache und Kultur Italiens kennen, die Moscheen müssen sich zu transparenter Verwaltung und Finanzierung verpflichten.

Obwohl der Dialog Staat-Muslime noch unter der zweiten Regierung Berlusconi begonnen wurde, lehnte dessen künftig gestärkte Koalitionspartnerin, die Lega Nord, ein Abkommen mit dem Muslimen kategorisch ab. Lega-Senator Piergiorgio Stiffoni erklärte, die Muslime wollten Italien erobern, ihre Initiative werde man „von Anfang an blockieren“. ade

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