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Politik: Jedem seine Sau

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Falls Sie es nicht mitbekommen haben, ist das mehr als verzeihlich. Aber um unserer Informationspflicht nachzukommen: Wir erleben gerade ein tierisches Wochenende.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Falls Sie es nicht mitbekommen haben, ist das mehr als verzeihlich. Aber um unserer Informationspflicht nachzukommen: Wir erleben gerade ein tierisches Wochenende. Von überall prasseln die Nachrichten auf uns ein, die irgendetwas mit dem großen Feld der Zoologie zu tun haben. Ordnen wir einmal. In den USA hat ein Lachssterben eingesetzt. Dagegen wird nun angekämpft, wie sich das gehört. Drei Bürger der stolzen Hansestadt Hamburg, Brüder zudem, haben sich auf die Reise nach Thailand gemacht, weil sie dort am wichtigsten Turnier im Welt-Elefanten-Polo, dem „King´s Cup“, teilnehmen möchten. Gleichzeitig sind neue Pläne für die Förderung der künstlichen Befruchtung bei Elefanten bekannt geworden. Näher an unsere Alltagswelt angepasst ist freilich die Fledermaus, von der 21 Arten in Deutschland leben. Jürgen Trittin, unser Umweltminister, hat gerade festgestellt, dass die Fledermaus „in besonderer Weise unseren Schutz und unsere Aufmerksamkeit“ verdiene. Offenbar ganz anders sieht es Michael Rogowski vom Bundesverband der Deutschen Industrie. Er schenkt seine Aufmerksamkeit einem anderen heimischen Tier. Rogowski hat sich nämlich auf die Pirsch begeben. Er sitzt jetzt oben auf seinem Hochsitz, das weite Feld der Politik unter sich, und legt sein Gewehr auf ein Tier an, das zu erlegen ihm ein unheimliches Vergnügen bereiten würde. Rogowski hat eine „Steuersau“ gesichtet, die derzeit durchs Land getrieben werde. Die lebt vornehmlich im Herbst und vermehrt sich im Oktober phänomenal, weil ja im September gerne gewählt wird. Gezeugt wird sie in Koalitionsverhandlungen. Wird sie geschlachtet, gibt´s nicht Fleisch, sondern Geld. Robert von Rimscha

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