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Jemen: Al Qaida bekennt sich zu Paketbomben

Eine Al-Qaida-Gruppe hat die Verantwortung für die Paketbomben aus dem Jemen und einen Flugzeug-Absturz übernommen. Zudem kündigt sie weitere Anschläge an.

Die Terrororganisation al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat eigenen Worten zufolge die Paketbomben aus dem Jemen verschickt. Zudem habe die Gruppe in einschlägigen Internet-Foren behauptet, für die "Explosion" einer UPS-Maschine Anfang September in Dubai verantwortlich zu sein, teilte das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site mit.

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Das Flugzeug hatte kurz nach dem Start Feuer gefangen und war abgestürzt. Beide Piloten waren dabei ums Leben gekommen. "Wir haben das Flugzeug zum Absturz gebracht", schrieb die Gruppe laut Site in ihren Online-Botschaften. Ein Vertreter der US-Behörde zur Terrorbekämpfung teilte mit, die USA könnten dies nicht bestätigen. Die Vereinigten Arabischen Emirate kündigten an, einen Zusammenhang von AQAP und dem Absturz zu prüfen. Bislang sehen aber auch sie nach eigener Auskunft derzeit keine Hinweise auf einen Bombenanschlag auf die UPS-Maschine. 

Site zufolge hätten die Islamisten nach eigenen Angaben zuerst das Flugzeug zum Absturz gebracht und erst in der Folge jene Paketbomben deponiert, die vor einer Woche in Großbritannien und in Dubai entdeckt worden waren. Die Sprengsätze aus dem Jemen waren an jüdische Einrichtungen in den USA adressiert; das im englischen East Midlands beschlagnahmte Paket war zuvor auf dem Flughafen Köln/Bonn umgeladen worden. Diese Vorfälle sowie eine griechische Paketbombenserie hatten weltweit eine neue Sicherheitsdebatte ausgelöst, besonders in Bezug auf den Luftfrachtbereich.

AQAP kündigt Site zufolge weitere Anschläge an. Die Gruppe habe dazu aufgerufen, weitere Paketbomben "in westlichen Passagierflugzeugen, aber auch in Frachtmaschinen" zu deponieren. "Wir werden weiterhin die Interessen Amerikas und seiner Verbündeten angreifen", zitierte das US-Unternehmen aus den Internetbeiträgen der Terrororganisation.

Derweil berichtete die Zeitung New York Times, dass es in den vergangenen Monaten einem CIA-Sprecher zufolge mehrere Warnungen des saudi-arabischen Geheimdienstes gegeben habe, wonach Gefahr aus dem Jemen drohe. Die erste sei demnach im Juli erfolgt. Diese Warnungen seien an Briten, Amerikaner und Deutsche gegeben worden, schrieb das Blatt weiter.

Die letzte, sehr konkrete Warnung kam dann am 28. Oktober, worin von Bomben in Frachtflugzeugen die Rede war. Dies habe eine hektische Suche ausgelöst und so konnten am 29. Oktober die zwei Paketbomben gefunden werden. Die Päckchen, die an Synagogen in Chicago adressiert waren, konnten in Großbritannien und Dubai aufgehalten und unschädlich gemacht werden.

Quelle: Zeit Online, Reuters, AFP

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