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Jemen: Rückzugsraum für Terroristen

Noch vor zwei Wochen hatte US- Präsident Barack Obama den Jemen als Rückzugsort des Terrornetzwerkes Al Qaida angeprangert.

Sanaa - Das arabische Land mit seinen unwegsamen Bergregionen gerät immer stärker in den Fokus des Anti-Terror-Kampfs. Schließlich soll Al Qaida von dort aus den Anschlagsversuch bei einem Flug auf dem Weg nach Detroit am vergangenen Weihnachtsfest geplant haben. Außerdem rief der radikale Prediger Anwar el Aulaqi aus dem Jemen wiederholt zu Anschlägen gegen die USA auf.

Al Qaida nutze den Jemen „als Drehscheibe, von der sie ihre mörderischen Vorhaben verfolgen“, hatte Obama Mitte Oktober gesagt. Der US-Präsident äußerte sich anlässlich des zehnten Jahrestags des Terrorangriffs auf das Kriegsschiff „USS Cole“ im Jemen. Zu dem Sprengstoffattentat, bei dem 17 US-Soldaten starben, hatte sich Al Qaida bekannt.

Der Jemen bietet tatsächlich ideale Bedingungen für Terroristen. Die Bergregionen in dem Land an der Südecke der Arabischen Halbinsel bieten zahlreiche Rückzugsorte. Außerdem ist die Macht der Zentralregierung durch die archaischen Stammesstrukturen beschränkt, so dass Al Qaida in einigen Gebieten des Jemen nahezu ungestört agieren kann.

Auch die Tradition spricht aus Sicht von Al Qaida für den Jemen. In der muslimischen Überlieferung heißt es, aus dem Land werde eines Tages eine „rettende Armee“ kommen. Außerdem zogen in den 80er Jahren zahlreiche Jemeniten nach Afghanistan in den „Heiligen Krieg“, um sich dort den Sowjettruppen entgegenzustellen. Der jemenitische Außenminister Abu Bakr el Kurbi wurde kürzlich mit den Worten zitiert, er vermute in seinem Land 300 bis 400 Al-Qaida-Kämpfer, von denen einige offen kämpften und andere sich als „Schläfer“ bereithielten.

Bereits nach dem Anschlagsversuch in einem US-Flugzeug Weihnachten 2009 führte die Spur in den Jemen. Damals versuchte der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab beim Landeanflug auf Detroit einen Sprengsatz zu zünden. Das beherzte Einschreiten eines Passagiers verhinderte eine Katastrophe. Der Attentäter hatte zuvor mehrere Monate im Jemen verbracht, wahrscheinlich in einem Ausbildungslager von Al Qaida. Bei dem Anschlagsversuch verwendete er den gleichen Sprengstoff, wie er nun in dem Paket in Dubai gefunden wurde. dpa

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