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Jemen: Zahlreiche Tote bei Terrorattacke auf US-Botschaft

Bei einem schweren Terroranschlag auf die US-Botschaft im Jemen sind am Mittwoch mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Die Angreifer waren mit Maschinenpistolen und Panzerfäusten bewaffnet.

Im Jemen wurden am Mittwoch bei dem Terroranschlag mindestens 16 Menschen getötet. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben eines Behördensprechers um sechs Polizisten, sechs Angreifer und vier unbeteiligte Zivilisten. 16 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Todesopfer seien bis auf eine indische Zivilistin alle Jemeniten, hieß es. Mitarbeiter der durch hohe Mauern geschützten Botschaft kamen nach Angaben eines Polizeisprechers nicht zu Schaden.

Nach Augenzeugenberichten in Sanaa kreisten über dem Viertel noch Stunden nach dem Anschlag immer noch Hubschrauber der Sicherheitskräfte, die nach geflohenen Angreifern suchten. Augenzeugen sagten, die Angreifer hätten Polizeiuniformen getragen. Sie hätten zuerst von einem fahrenden Auto aus die Wächter an einer Straßensperre unter Beschuss genommen, die rund 100 Meter von der Botschaft im Sheraton-Viertel von Sanaa entfernt liegt.

Angreifer mit Panzerfäusten und Maschinenpistolen bewaffnet

Anschließend seien die Terroristen mit einem zweiten Auto vor das Tor des Botschaftsgeländes gefahren. Dort sei dann in dem Fahrzeug eine Bombe explodiert. Flammen stiegen auf. Sowohl an der Straßensperre als auch vor dem Botschaftskomplex hätten Polizisten das Feuer der Angreifer erwidert. Die Angreifer waren laut Augenzeugen mit Maschinenpistolen und Panzerfäusten bewaffnet.

Die US-Botschaft in Sanaa gehört zu einem der am besten gesicherten Gebäude des arabischen Landes. Erst am vergangenen Wochenende hatte Michael Vickers, ein hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums, den Jemen besucht. Nach Angaben der Botschaft lobte er bei Gesprächen mit jemenitischen Regierungsbeamten die jüngsten Maßnahmen, durch die "gefährliche Terrorgefahren im Jemen gebannt wurden".

Im August hatte das Außenministerium in Washington die Abreise mehrerer Mitarbeiter der US-Botschaft in Sanaa und die Ausreise von Angehörigen der Diplomaten angeordnet. Diese Weisung war jedoch wenige Tage später wieder aufgehoben worden.

Im vergangenen März war bei einer Handgranaten-Attacke von Extremisten vor der US-Botschaft ein jemenitischer Polizist ums Leben gekommen. Drei weitere Polizisten und vier Mädchen in einer angrenzenden Schule waren damals verletzt worden. Im Oktober 2000 hatten Al-Qaida-Terroristen das amerikanische Kriegsschiff "USS Cole" im Golf von Aden angegriffen und 17 Marinesoldaten getötet. (ae/AFP/dpa)

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