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Politik: Jolo: Militär: Abu Sayyaf in die Enge getrieben

Mehr als eine Woche nach Beginn des massiven Angriffs gegen die Abu Sayyaf-Gruppe auf der südphilippinischen Insel Jolo hat das Militär die Rebellen nach eigener Darstellung in die Enge getrieben. Die Soldaten seien in "unmittelbarer Nähe" der Extremisten, die den Amerikaner Jeffrey Schilling in ihrer Gewalt hielten, sagte Armeesprecher Generoso Senga am Sonntag.

Mehr als eine Woche nach Beginn des massiven Angriffs gegen die Abu Sayyaf-Gruppe auf der südphilippinischen Insel Jolo hat das Militär die Rebellen nach eigener Darstellung in die Enge getrieben. Die Soldaten seien in "unmittelbarer Nähe" der Extremisten, die den Amerikaner Jeffrey Schilling in ihrer Gewalt hielten, sagte Armeesprecher Generoso Senga am Sonntag. Schon bald sei mit "positiven Entwicklungen" zu rechnen. Derweil berichtete der Vize-Gouverneur der Südprovinz Sulu, Munib Estino, Schilling werde von seinen Entführern "wie ein Hund" gequält.

Flüchtende Bewohner von Jolo erzählten, bei den Angriffen der Armee mit Kampfflugzeugen und Artillerie seien mindestens zwei Dörfer völlig zerstört worden. Dabei seien mehrere hundert Menschen verletzt oder getötet worden, hieß es. Nach offiziellen Angaben der Armee kamen bei dem Angriff bis zum Sonntag 28 Rebellen, ein Soldat und zwei Zivilisten ums Leben. Geheimdienstberichte sprachen derweil von bis zu 90 Toten unter den Abu Sayyaf-Mitgliedern. Insgesamt flohen vor den Kämpfen mehr als 24 000 Menschen, die nun größtenteils in etwa einem Dutzend Evakuierungszentren campieren müssen.

Nach den Worten von Vize-Gouverneur Estino haben die Kidnapper Schilling an Händen und Füßen gefesselt. Immer wieder werde der 24- Jährige von seinen Peinigern getreten und geschlagen. "Jeder, der ihn gesehen hat, hatte Mitleid mit ihm", berichtete Estino. Der Kalifornier war Ende August auf Jolo verschleppt worden. Bei dem Angriff wurde nach Militärangaben auch einer der Anführer der militanten Moslemgruppe schwer verwundet. Dabei handele es sich um Radullan Sahiron, der von seinen Leuten geborgen worden sei. Radullan gilt als einer der Veteranen unter den moslemischen Rebellenführern.

Seit Beginn der Offensive am Samstag vor einer Woche waren nur zwei Geiseln freigekommen, die französischen Reporter Jean-Jacques le Garrec und Roland Madura. Neben Schilling sind noch 13 Philippiner und drei Malaysier in der Gewalt der Abu-Sayyaf-Gruppe. Der Chef des Generalstabs, General Angelo Reyes, hatte eingeräumt, dass die Operationen nicht planmäßig vorankommen. Regierungsvertreter hoffen auf ein Ende der Aktion in drei bis sieben Tagen.

Am Samstag hatte ein Rechtsanwalt im Auftrag des Rebellenanführers Galib Andang auf Jolo an den Gerichtshof des Landes appelliert, dem Militärangriff auf Rebellen Einhalt zu gebieten. In einer in Manila veröffentlichten Petition forderte Anwalt Oliver Lozano den Gerichtshof auf, Armeechef Angelo Reyes anzuweisen, die Angriffe auf die Rebellen der Abu Sayyaf einzustellen. Lozano sagte, General Reyes habe die Anweisung des philippinischen Präsidenten Joseph Estrada, die Abu Sayyaf aufzulösen und die Geiseln zu befreien, missverstanden. Estrada habe verlangt, den Kampfeswillen der Abu Sayyaf zu brechen. Dies bedeute, die Rebellen festzunehmen und nicht, sie zu töten.

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