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Politik: Juden schlagen Nichtjuden Kippa-Test vor

Berlin - Der Vorschlag des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Gideon Joffe, Nicht-Juden sollten in der Öffentlichkeit einmal eine Kippa (jüdische Kopfbedeckung) aufsetzen oder einen Davidstern an die Kette hängen, um zu spüren, wie viel Antisemitismus noch in Deutschland existiert, hat für Aufsehen gesorgt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte dem Tagesspiegel, „es ist immer wichtig, sich in die Situation von Minderheiten hineinzuversetzen.

Berlin - Der Vorschlag des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Gideon Joffe, Nicht-Juden sollten in der Öffentlichkeit einmal eine Kippa (jüdische Kopfbedeckung) aufsetzen oder einen Davidstern an die Kette hängen, um zu spüren, wie viel Antisemitismus noch in Deutschland existiert, hat für Aufsehen gesorgt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sagte dem Tagesspiegel, „es ist immer wichtig, sich in die Situation von Minderheiten hineinzuversetzen. Ich glaube aber, dass die meisten Deutschen wissen, welch schlimmen Antisemitismus es in Deutschland nach wie vor gibt – dafür müssen sie ihn nicht eigens austesten“. Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Michel Friedman, äußerte sich skeptisch. Dies könne ein Versuch sein, die „gestörte Wahrnehmung zu korrigieren, in Deutschland sei alles in Ordnung. Es kann aufklärerisch sein, muss es aber nicht“, sagte Friedman dem Tagesspiegel.

Joffe hatte betont, mit seinem „Kippa-Test" auch ein Zeichen der Solidarität einholen zu wollen. Viele in Berlin lebende Juden trauten sich in jüngster Zeit nicht mehr, sich offen zu ihrem Glauben zu bekennen. In der Gemeinde gebe es ein Gefühl der „permanenten Unsicherheit“. Vbn

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