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Politik: Jugendpolitik: Mehr Geld für Ausbildung

Das Bundeskabinett hat erstmals ein jugendpolitisches Programm vorgelegt. Am Dienstag stellte Bundesjugendministerin Christine Bergmann das Regierungsvorhaben unter dem Titel "Chancen im Wandel" vor.

Das Bundeskabinett hat erstmals ein jugendpolitisches Programm vorgelegt. Am Dienstag stellte Bundesjugendministerin Christine Bergmann das Regierungsvorhaben unter dem Titel "Chancen im Wandel" vor. Es soll Ressort übergreifend Initiativen bündeln und zeigen, dass die Bundesregierung Jugendliche als Partner ernst nehme, sagte die Ministerin: "Wir wollen der jungen Generation bessere Chancen auf Arbeit und Bildung ermöglichen." Ziel sei es, die Stärken der Jugendlichen zu fördern und sie zu einer Beteiligung an Politik und Gesellschaft zu motivieren.

Aus Sicht der Ministerin dürfe die junge Generation nicht irgendwo am Rande behandelt werden. Darum möchte die Bundesregierung neue Programme auflegen. So soll etwa ein auf fünf Jahre angelegtes Vorhaben die Lebensbedingungen junger Menschen verbessern, die in sozial schwachen Regionen aufwachsen. Zudem werden Mittel und Zahl der Stellen für die freiwilligen Dienste im Umweltschutz oder sozialen Bereich verdoppelt. Bestehende Projekte wie etwa die Joboffensive Jump sollen fortgesetzt werden. Die dafür erforderlichen Mittel seien quer über die betroffenen Ministerien verteilt, so Christine Bergmann. Allein in ihrem Hause, dem kleinsten, seien für 2002 gut 30 Millionen Mark mehr vorgesehen. Als weiteren Schwerpunkt des Programms nannte die Ministerin die Förderung des interkulturellen Dialoges. Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich das Bemühen der Regierung, das Zusammenleben zwischen Jugendlichen mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen zu verbessern. Gerade die Ereignisse des 11. September hätten gezeigt, wie wichtig Toleranz sei.

Bergmann betonte überdies, dass die rot-grüne Jugendpolitik bisher erfolgreich sei. Sie verwies auf den niedrigsten Stand bei der Jugendarbeitslosigkeit seit 1992. Die Ministerin bezeichnete auch die Joboffensive Jump als einen Erfolg. Mit diesem Programm seien seit 1999 333 000 Menschen gefördert worden. Zudem sei erstmals seit Jahren das Ausbildungsangebot wieder größer als die Nachfrage. Allerdings musste die Ministerin einräumen, dass ein deutliches Ost-West-Gefälle existiert. So greife Jump im Westen besser als im Osten. Auch seien Mädchen in den neuen Berufen der Technologiebranche nur zu 15 Prozent vertreten. Das Programm formuliert den Anspruch, diesen Anteil in den nächsten Jahren auf 40 Prozent zu erhöhen.

Gregor Haake

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