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Jugendstrafrecht: Merkel für "Warnschuss-Arrest"

Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich für einen "Warnschuss-Arrest" und Erziehungscamps im Kampf gegen die Jugendkriminalität ein: "Wir brauchen wieder das Gefühl erlebter Sicherheit!"

Mit seiner Forderung nach einem "Warnschuss-Arrest" steht Ministerpräsident Roland Koch (CDU) schon lange nicht mehr alleine da. Nun bekommt er sogar Unterstützung von höherer Stelle: Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert eine Verschärfung des Jugendstrafrechts. "Ich meine, "Warnschuss-Arrest" und Erziehungscamps können durchaus eine sinnvolle Ergänzung im Strafrecht sein. Sie können junge Menschen früher zum Umdenken bringen, damit sie gar nicht erst ins Gefängnis kommen", sagte Merkel laut Vorabbericht der "Bild am Sonntag". "Ein kurzer "Warnschuss-Arrest" neben einer Bewährungsstrafe ist doch besser als ein immer weiteres Abgleiten als Serientäter, der später lange Jahre Haft erhält."

"Menschen müssen wieder angstfrei die U-Bahn benutzen können"

Die Kanzlerin fordert die SPD zu Gesprächen über eine Verschärfung des Jugendstrafrechts auf. Auch die SPD könne nicht die Augen davor verschließen, dass 43 Prozent aller Gewaltdelikte in Deutschland von Personen unter 21 Jahren verübt werden und davon wiederum fast die Hälfte von ausländischen Jugendlichen.

Als "absurd" weist Merkel Vorwürfe gegen Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) zurück, er missbrauche die Gewalttaten für seinen Wahlkampf. Es ist selbstverständlich, dass über Themen, die viele Menschen umtreiben, im Wahlkampf geredet werde. Die Kanzlerin fordert ferner, im Zusammenhang mit der Jugendkriminalität vor allem an die Opfer zu denken. "Es kann doch nicht sein, dass sich viele Menschen aus Angst vor Gewalt nicht mehr trauen, abends die U-Bahn zu benutzen", mahnt die Kanzlerin. Sie fügt hinzu: "Wir brauchen in Deutschland wieder das Gefühl erlebter Sicherheit!" (sba/ddp)

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