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Politik: Jugoslawien: Koalition vor dem Bruch?

Zum Thema Online Spezial: Wie geht es weiter mit Milosevic? Der jugoslawischen Regierungskoalition droht möglicherweise der Bruch.

Zum Thema Online Spezial: Wie geht es weiter mit Milosevic? Der jugoslawischen Regierungskoalition droht möglicherweise der Bruch. Der serbische Parlamentspräsident Dragan Marsicanin sagte der Zeitung "Vecernje Novosti", er sehe die Zukunft des Bündnisses wegen Differenzen in mehreren Schlüsselfragen grundsätzlich in Frage gestellt. Die beiden größten Parteien der Koalition sind vor allem in der Frage einer Zusammenarbeit mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal und der Auslieferung von Ex-Diktator Slobodan Milosevic zerstritten.

Staatspräsident Vojislav Kostunica bezeichnete die Differenzen am Sonntag dagegen als Teil eines normalen politischen Prozesses. "Die Zeit wird die Fragen früher oder später beantworten", sagte er zur Zukunft der Koalition. Besonders Kostunica und Regierungschef Zoran Djindjic waren in den vergangenen Monaten uneins in der Frage einer möglichen Kooperation mit dem Haager Tribunal. Kostunica gilt als Kritiker des Tribunals und weigert sich, unter Kriegsverdacht stehende Jugoslawen einschließlich des in Untersuchungshaft sitzenden Milosevics auszuliefern. Djindjic gilt dagegen als Befürworter einer Zusammenarbeit mit dem UN-Gericht, weil er so mehr politische und finanzielle Unterstützung aus dem Ausland gewinnen will. Am Samstag hatten etwa 3000 Anhänger Milosevics in Belgrad dessen Freilassung gefordert.

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