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Politik: Jugoslawien: Sitzung des Weltsicherheitsrats gefordert

Nach einer Eskalation der Gewalt im Grenzgebiet zum Kosovo hat Jugoslawien eine Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats beantragt. Außenminister Goran Svilanovic forderte die "sofortige und entschiedene Verurteilung terroristischer Angriffe" in Südserbien.

Nach einer Eskalation der Gewalt im Grenzgebiet zum Kosovo hat Jugoslawien eine Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats beantragt. Außenminister Goran Svilanovic forderte die "sofortige und entschiedene Verurteilung terroristischer Angriffe" in Südserbien. Bei einem Überfall von Kosovo-Albanern wurde ein jugoslawischer Soldat am Rand der fünf Kilometer breiten Pufferzone zum Kosovo getötet.

Der Außenminister rief US-Außenminister Colin Powell und Nato-Generalsekretär George Robertson auf, "alle Maßnahmen zu ergreifen, um die albanischen Terroristen zu stoppen". Er verlangte auch die Bestrafung der verantwortlichen Extremistenführer. Eine Gruppe von 20 Untergrundkämpfern griff nach jugoslawischen Militärangaben vom Sonntag rund zehn Kilometer nördlich der Stadt Presevo ein Armeefahrzeug an. Die Soldaten hätten entschlossen zurückgeschossen, hieß es in Belgrad.

Der jugoslawische Innenminister Zoran Zivkovic warnte vor einem massiven Einsatz von Polizei und Armee. Er kündigte die "Lösung des Terrorismus-Problems" im Süden Serbiens binnen eines Monats an. Dies solle mit diplomatischen oder "anderen legitimen Mitteln" erreicht werden, sagte er am Samstag.

Im Dorf Dobrosin im südserbischen Presevo-Tal marschierten am Freitag mehrere hundert Kämpfer der Befreiungsarmee von Presevo, Medvedja und Bujanovac (UCPMB) auf. Ihr Kommandeur Schefket Muslim sagte auf dem Dorfplatz, die albanischen Bewohner der Zone akzeptierten nichts anderes als Freiheit und Unabhängigkeit von Serbien. Die albanischen Nationalisten feierten mit ihrem Aufmarsch den ersten Jahrestag des Beginns ihres bewaffneten Kampfes gegen Serbien.

In der Pufferzone kämpft die UCPMB für die Abtrennung des Presevo-Tals von Serbien und dessen Vereinigung mit einem unabhängigen Kosovo. Wegen des entmilitarisierten Status des Gebiets dürfen die jugoslawischen Streitkräfte dort nicht einmarschieren, um die Separatisten zu bekämpfen. Bei mehreren Angriffen auf Armeestellungen außerhalb der Pufferzone setzten die Rebellen am Wochenende Raketen und Mörser ein.

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