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Politik: Junges Russland

Das Inferno vom 11. September, der Krieg in Afghanistan, die Furcht vor Milzbrand und Nahost - das sind die Themen, die die Schlagzeilen bestimmen.

Das Inferno vom 11. September, der Krieg in Afghanistan, die Furcht vor Milzbrand und Nahost - das sind die Themen, die die Schlagzeilen bestimmen. Zu Recht. Dennoch gerät dabei einiges aus dem Blickfeld. Zum Beispiel, dass mit der Sowjetunion vor zehn Jahren eine Supermacht über Nacht von der Weltbühne verschwunden ist. Seitdem machen die Nachfolgestaaten der UdSSR einen unvorstellbaren Wandel durch, politisch, wirtschaftlich und sozial. Vor allem für Russland ist der Weg zu einer demokratischen Zivilgesellschaft beschwerlich: die riesige Kluft zwischen Arm und Reich, Umweltverschmutzung, ein weitgehend brachliegendes Gesundheitswesen, Drogenmissbrauch, Aids, Korruption und eine marode Wirtschaft, ganz zu schweigen von den zahlreichen politischen Schwierigkeiten etwa an den Grenzen des riesigen Landes. Was das alles für die Menschen für Folgen hat, zeigt die seit Freitag im Willy-Brandt-Haus zu besichtigende Fotoausstellung "Russland. Eine Weltmacht im Wandel". Die beeindruckenden Bilder stammen von Gerd Ludwig. Mehrmals ist er in den vergangenen Jahren im Auftrag von "National Geographic" längere Zeit dort gewesen. Und immer hat er bei seinen Aufnahmen Wert auf "Auswirkungen" gelegt. Die könnten kontrastreicher nicht sein: Menschen, die auf der Müllhalde nach Essensresten suchen neben Neureichen, die sich in einem Moskauer Luxusrestaurant verwöhnen lassen.

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