zum Hauptinhalt
Franziska Drohsel

© dpa

Jungsozialisten: Juso-Vorsitzende Drohsel tritt zurück

Juso-Chefin Franziska Drohsel gibt nach knapp drei Jahren ihr Amt an der Spitze der SPD-Nachwuchsorganisation auf. Drohsel kündigte am Mittwoch an, dass sie auf dem Juso-Bundeskongress Ende Juni in Essen ihren Rücktritt erklären wird.

Die 29-Jährige betonte: "Diese Entscheidung ist ausschließlich persönlicher und nicht politischer Natur." In einem offenen Brief an ihre Parteifreunde erläuterte sie, sie wolle nun ihre Ausbildung zur Juristin fortsetzen und ihr zweites juristisches Staatsexamen machen.

"Ich habe den Juso-Bundesvorsitz nie als Sprungbrett in die Berufspolitik gesehen", betonte Drohsel, die auch Gründungsmitglied der linken Denkfabrik "Institut Solidarische Moderne" ist. "Der Juso-Verband ist in einem guten Zustand, so dass ich diese Entscheidung auch politisch verantworten kann". In den letzten Jahren sei das Profil als linker Jugendverband geschärft worden.

Drohsel, die ihre Briefe stets "mit sozialistischen Grüßen" zeichnet, hatte immer wieder die Agenda-Politik der SPD kritisiert. Sie warb für eine Annäherung an die Linken. Mit einzelnen Linke-Politikern wie Vorstandsmitglied Katja Kipping arbeitete sie inhaltlich zusammen.

Die erste Frau nach drei Männern an der Spitze war vor ihrer Wahl 2007 bereits zwölf Jahren bei den Jusos aktiv. Sie gilt als zielstrebig und durchsetzungsfähig. Ihr wird viel politisches Potenzial bescheinigt. Die Juristin forschte für ihre Promotion zum Thema Koalitionsfreiheit.

Kurz nach ihrer Wahl 2007 war Drohsel wegen der Mitgliedschaft in der "Roten Hilfe" in die Schusslinie geraten. Diese unterstützt Aktivisten der linken Szene, die mit staatlichen Organen in Konflikt gekommen sind. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false